Eine schöne Urlaubslektüre

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bettyliteratur Avatar

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Der Roman beginnt mit einem krachenden Dialog, als Viviane entdeckt, dass sie von ihrem Freund Markus betrogen wird. Sie begreift, dass sie schon länger unglücklich in dieser Beziehung ist und entscheidet sich mit Hilfe ihrer Freundin Milena eine Auszeit in Italien am Gardasee zu nehmen.
Sie bezieht Unterkunft in einem Wellness-Hotel in Sirmione, genießt das Verwöhnprogramm und lernt eine Frau kennen mit der sie gemeinsame Unternehmungen startet und sich über ihre Erfahrungen mit Männern austauscht.

Im Hotel lernt sie den Freskenmaler Salvatore kennen und er ist vom ersten Moment an in sie verliebt.
„Als du deine meergrünen Augen zu mir aufgeschlagen hast, dort in dem Saal, da wusste ich: Es ist Liebe auf den ersten Blick! Vor dir hat nichts existiert."
Er möchte sie gern malen.
Nun hat Viviane also ihren italienischen Helden kennen gelernt. Er umwirbt sie, zeichnet sich jedoch auch immer durch plötzliches Verschwinden aus.

Auch Viviane hat in ihm die „Liebe ihres Lebens“ entdeckt, nach einer gemeinsam verbrachten Nacht ist sie berauscht von der intensiven sexuellen Erfahrung.

Doch Salvatore scheint ein großes Geheimnis zu haben, immer wieder kommt er mit fadenscheinigen Ausreden, warum er plötzlich weg muss.

Als Markus plötzlich in Sirmione zur Versöhnung auftaucht, gelingt es Viviane endlich ihm die Meinung zu sagen.
Salvatore verschwindet mal wieder spurlos und Viviane träumt immer noch von der großen Liebe und dem großartigen Sex.
Nach viel Trauer und Sehnsucht kommt es dann doch zum großen Happy-Ending-Finale. Ist so bei einer "Liebes"-Geschichte.
Salvatore und seine Familie mit den italienischen „Traditionen“ sind mir zu klischeehaft dargestellt.

Viviane ist eine große Träumerin und ihre Vorstellungen von der Liebe sind sehr romantisch. Ich kann ihre Gedankengänge nicht nachvollziehen.
Es Ist ja schön, dass sie endlich als Frau wahrgenommen wird und dass es ihr gefällt, was sie sexuell mit Salvatore erlebt hat, aber warum muss dieser Mann "die Liebe ihres Lebens" sein? Sie kennt ihn überhaupt nicht, weiß nichts von ihm und er zeichnet sich nicht gerade durch Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit aus.
Ihre Freundin Milena hat zum Glück eine sehr bodenständige Haltung zu Männern und der Liebe.
Eine nette Urlaubslektüre mit viel Lokalkolorit. Sehr liebevolle, detailgetreue Beschreibungen der Landschaft und der Sehenswürdigkeiten, italienisches Flair durch passende Weine, Gerichte und italienische Sprache.

Das Buch weckt eindeutig die Sehnsucht nach Italien, es ist zum Teil ein gelungener Reiseführer für die Gegend in und um Sirmione sowie die Thermalbäder und ihre Behandlungsmöglichkeiten, die Autorin hat sehr genau beobachtet und beschrieben, man merkt, dass sie Reisejournalistin war.

Ich persönlich mag es nicht, wenn die Liebe so romantisch und pathetisch beschrieben wird. „Im Mondschein verfingen sich ihre Blicke ineinander. Viviane konnte sich von seinem Gesicht nicht lösen. Wie magisch war sie von ihm angezogen.“

Aber ich weiß, dass es viele Leserinnen geben wird, die es mögen werden. Zumindest wenn man von der „großen Liebe“ träumt.