Der Fall Roderick Macrae

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jule921 Avatar

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Dieses Buch hat alles was ein guter Thriller braucht. Das düstere Cover sticht sofort ins Auge. Das Cover sieht aus wie ein zerknittertes, altes Bild. Auf dem Bild ein einzelnes, kleines Steinhaus. Das Licht brennt. Im Hintergrund Berge, ein grauer Himmel. Auch der Titel klingt schaurig und macht neugierig auf „Sein blutiges Projekt“.
Hier ist wohl das grausame Blutbad des siebzehnjährigen Roderick Macrae gemeint, das er im August 1869 im schottischen Bauerndorf Culduie im Haus seines tyrannischen Nachbarn Lachlan Mackenzie anrichtet. Roddy leugnet die Tat nicht, doch schweigt zum Motiv. Im Gefängnis beginnt er auf Rat seines Verteidigers die Beweggründe für die Morde niederzuschreiben. Erst in einem grandiosen Gerichtsdrama enthüllt sich die dunkle Wahrheit um Rodericks Bluttat.
Das Buch ist relativ sachlich untergliedert in Vorwort, Aussagen der Einwohner von Culduie, Karte von Culduie und Umgebung, Die Aufzeichnungen von Roderick Macrae, Medizinische Gutachten, Auszug aus Reisen in das Grenzland des Wahnsinns von J. Bruce Thomson, Der Prozess, Epilog und Dank. Quellen und Erklärungen veralteter Wörter werden in Fußnoten erläutert.
In den Zeugenaussagen wird Roddy einerseits als höflicher und hilfsbereiter junger Mann beschrieben, andererseits als eigenartiger Junge, als begabter Schüler oder als übler Bursche. Sodass es einem schwer fällt, sich ein Bild vom Täter zu machen.
Das Buch ist anders als erwartet, dennoch sehr interessant. Ich würde gern mehr über Roderick erfahren und über seine Beweggründe zu seinem blutigen Projekt.