Ich bin etwas zwiegespalten

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holle77 Avatar

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Ich fühle mich bei der Rezension dieses Buches (für das der Begriff Thriller meines Erachtens nicht zutreffend ist) etwas zwiegespalten.
Nach der Leseprobe hatte ich mir mehr von der Lektüre erhofft.
Den Ansatz, die ganze Geschichte aus der Sicht des Mörders erzählen zu lassen, finde ich nach wie vor gut und interessant. Ebenso das "Beiwerk" wie die Meinungen der Nachbarn, die Untersuchungen des Kriminalpsychologen, den Prozess.
Was mir gut gefallen hat, war der Einblick, den man bei der Lektüre in das Leben der einfachen Landbevölkerung in den schottischen Highlands bekam: Die harte Arbeit, die Abhängigkeit vom Grundherrn, die Willkür, die ein Constable (Vermittler zwischen den Landarbeitern und dem Gutsverwalter) ausüben konnte, die Rückständigkeit wegen fehlender Bildungsperspektiven usw.
Mein Zwiespalt rührt daher, dass ich den Roman eigentlich nicht so sehr spannend fand, wie es das Wort Thriller erwarten ließ, manchmal fand ich es richtig langatmig und holperte über die Sprache (vielleicht war das ja vom Autor so gewollt, weil Roddy halt ein Landjunge ist oder es lag am Übersetzer?).
Lange habe ich gerätselt, wie der Autor zu dem Titel dieses Buches kam, aber diese Frage klärte sich ganz zum Schluss.
Mein Fazit: interessanter Ansatz, aber an der Ausführung hapert es meiner Meinung nach.