Psychologisches Profil eines Mörders

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borabora Avatar

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Im Jahr 1869 tötet der damals 17-Jährige Roderick drei Personen aus einer Nachbarsfamilie. Er streitet nichts ab und landet somit gleich im Gefängnis, wo er seine Geschichte aufschreibt. Das Buch "sein blutiges Projekt" besteht zu einem Großteil aus genau diesen Aufzeichnungen, sowie aus Interviews mit den Nachbarn, einer Beschreibung des Prozesses und einem medizinischen Gutachten über Roderick.

Obwohl man aus dem Klappentext weiß, dass Roderick den Mord begangen hat, weiß man doch zu Beginn des Buches nicht warum und auch nicht, wie Roddys Geschichte letztendlich ausgeht. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Ende erhalten, um nicht zu sagen, dass sie auf den letzten Seiten noch deutlich steigt.

Ich bin nicht unbedingt sehr warm geworden mit der Hauptperson, nicht mit irgend jemand anderen, und trotzdem ist man als Leser mittendrin. Auch wenn man Roderick nicht mag und nicht versteht, bleibt das Ganze spannend. Man bekommt ein psychologisches Profil serviert, platziert in einem anderen Jahrhundert, in dem die Lebensumstände so anders sind, dass man unweigerlich in die Geschichte mit hinein gezogen wird. Das Buch hat mich richtig überrascht und bleibt auch noch nach dem Lesen eine Weile im Gedächtnis. Das Cover ist top, allerdings hätte ich eher einen andere Titel gewählt, da "sein blutiges Projekt" auf einen geplanten Mord hindeutet und mir daher wenig passend erscheint. Allerdings wird im Buch erklärt, warum das Buch so heißt, und diese Gründe kann man gut nachvollziehen.

Als Fazit kann ich sagen, dies ist kein normaler Krimi, sondern ein psychologisches Profil in einem Krimi verpackt. Mal was ganz anderes und sicherlich empfehlenswert !