Thriller im historischen Gewand

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Der junge Roderick Macrae hat seinen Nachbarn auf brutale Weise ermordert. Sehr viel später hat einer seiner Nachfahren, der an dem Fall interessiert ist, sich an die historischen Unterlagen gesetzt und versucht das Geschehene zu rekonstruieren.

Daher setzt sich das Buch aus mehreren "Dokumenten" zusammen, wobei die Schilderungen von Roderick Macrae selbst mit knapp unter 200 Seiten auch den maßgeblichen Anteil einnimmt, wie auch Untersuchungsakten und eine Nachzeichnung des Prozesses vor Gericht.

Dabei gefällt mir eben auch dieser Teil, den Roderick verfasst hat am besten, denn er berichtet wie es zu der Tat kam und es gibt auch immer wieder Einschübe, wie es ihm im Gefängnis ergeht.
Definitiv am spannendsten, weil man hier in sehr reingezogen wird in seine Welt und wie es zu dieser Zeit zuging in seinem abgeschotteten Dorf und vor allem die Machtverhältnisse.
Zudem gelingt es dem Autor ziemlich gut die Spannungen zuzuspitzen, sodass man den Antagonisten wirklich verachten möchte.

Dagegen fand ich einen Teil eines Fachmanns (der aus meiner Sicht zum Glück nicht sehr seitenstark ausfällt) anstrengend zu lesen, weil auch wenn es seiner Einstellung entsprechen mag, seine überhebliche Art in nahezu jeder Äußerung schnell genervt hat.

Dennoch hat mich das Buch ohne Zweifel sehr gut unterhalten, da die Geschichte gut und flüssig geschrieben ist und wenn auch unausweichlich auf eine Spitze zusteuernd dennoch mit Wendungen aufwarten kann.