Wenig spannend, eher traurig!

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Für mich ist "Sein blutiges Projekt" kein Thriller! Vielleicht ein historischer Kriminalroman, aber eher doch ein historisches Gerichtsdrama!

1896 in Schottland tötet Roderick Macrae, erst 17 Jahre jung, drei Menschen und gibt die Tat sofort zu. Er zeigt keine Reue. Was hat zu dieser Tat geführt? War er im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte? Wird er schuldig gesprochen?

Das Buch gliedert sich in Zeugenaussagen, einen Bericht von Roderick, in dem er die Vorgeschichte zu seiner Tat schildert und den Prozess. Man könnte fast denken, es handele sich hier um eine wahre "Geschichte", doch dem ist nicht so, es ist ein Roman!

Spannung kam bei mir leider kaum auf, da es im Grunde keine Kriminalgeschichte war, eher eine Analyse der Ereignisse. Die Vorgeschichte/ Rodericks Leben fand ich aber sehr interessant! Wie das Leben der armen Bevölkerung damals aussah, ihr Ansehen anderer gegnüber, die schockierenden Ansichten der Kirche und auch der Medizin, lies mich das Buch sehr schnell lesen.
Rodericks Leben, seine Chancenlosigkeit, hat mich traurig gemacht! So wird es damals wohl vielen armen Leuten gegangen sein.

Wer einen spannenden Thriller erwartet, wird eher enttäuscht sein, aber als Drama gesehen, ist das Buch sehr interessant!