Einzelschicksale vor dem Hintergrund des Hallstatt-Nachbaus

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eichhörnchen84 Avatar

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Hallstatt, eines der schönsten Döfer Österreichs hat mit massivem Overtourism zu kämpfen. Hauptsächlich besuchen chinesische Touristen das Dorf. 2012 wurde es schließlich als Touristenattraktion und Wohnanlage für Wohlhabende in China nachgebaut.

Vor diesem Hintergrund erzählt der Roman Ausschnitte aus den Leben verschiedener Personen. Da sind zum einen die beiden Zwillingsschwestern Doris und Johanna. Doris ist Tischlerin und lebt mit ihrem Lebensgefährten in dessen Familienhaus. Johanna ist Ärztin und kehrt aus Wien zurück, um die Praxis ihres Vaters zu übernehmen. Der Nachbar, Andrej, steht nach dem Tod seiner Frau plötzlich mit seinen beiden Töchtern alleine da. Außerdem gibt es noch Ren, einen chinesischen Tourismusbeauftragten, der am Nachbau Hallstatts mitwirkt.

Die einzelnen Schicksale stehen nur in einem geringen Zusammenhang miteinander. Die Geschichte wird in einem sehr distanzierten Stil erzählt. Man erhält wenig Einblicke in die Gefühle der Personen und kann sich kaum mit ihnen identifizieren. Auch Dialoge werden meist in indirekter Rede berichtet, was das Gefühl, aus der Ferne oder von oben herab auf die Ereignisse zu blicken noch verstärkt.

Mir persönlich hat der Schreibstil nicht gut gefallen und ich hätte mir einen roten Faden gewünscht. Das Thema hat wirklich Potential, das aber aus meiner Sicht nicht gut umgesetzt wurde. Anderen Lesern wiederum könnte der Stil der Erzählung natürlich mehr zusagen. Ich würde empfehlen, einfach einen Blick ins Buch zu werfen und dann zu entscheiden, ob man es lesen möchte oder nicht!