Unausgereift
Eigentlich bin ich kein Fan von Schlangen, aber Cover und Klappentext haben mich überzeugt, dem Buch eine Chance zu geben. Und ich wurde tatsächlich überrascht. Jedoch nicht im positiven Sinne, denn ich kann nicht nachvollziehen, wie man eine Geschichte, die so unfertig ist, veröffentlichen kann.
Die Story hatte wirklich viel Potenzial, das meiner Meinung nach überhaupt nicht genutzt wurde. Aus der Reise durch drei der vier Königreiche hätte man so viel mehr machen können. Stattdessen unterscheiden sich die Reiche nur durch ihre Umgebung bzw. die Außentemperatur (Stadt, Sommer, Sumpf) und die Farben der Rüstungen der Wachen. Die Atmosphäre ändert sich kaum. Über Bräuche, Traditionen und das, was die Länder ausmacht, erfährt man sehr wenig. Dass das vierte Königreich bis vor ca. 20 oder 30 Jahren einen anderen Namen hatte, weiß niemand mehr. Das klingt sehr unglaubwürdig. Es fehlt der Charakter, alles fühlt sich gleich an. Außerdem wirkt der Plot sehr gestellt. Die Hauptcharaktere werden von Soldaten verfolgt? Wie passend, dass da grade eine leere Truhe rumsteht, in der sich zwei Menschen verstecken können. Sie will Rache an ihm nehmen? Super, dass er ihr zufällig über den Weg läuft. Sie wird in ihrem Zimmer eingesperrt? Ach wundervoll, dass es einen Geheimgang gibt, der ins Freie führt und von dem niemand weiß.
Die beiden Hauptcharaktere durchlaufen keinerlei Entwicklung. Sie ist von Anfang an von sich überzeugt, gibt den Lesenden allerdings keinen Grund, ebenso über sie zu denken. Bis zum Ende des Buches ändert sich der Eindruck auch nicht. Da uns von ihrer Vergangenheit zwar erzählt wird, allerdings nicht auf eine plastische Art und Weise, bleibt sie ein sehr blasser Charakter. Er hingegen ist völlig grundlos grausam und überheblich, und nachdem ihm eine Wache den Kopf wäscht, übernimmt er von jetzt auf gleich Verantwortung (für seine Taten, nicht für sein Volk). Auch die Beziehung der beiden zueinander wirkt sehr hölzern. Im einen Moment hassen sie sich, dann verurteilt er sie zum Tode und sie will Rache nehmen, kurz darauf küsst er sie und plötzlich verlieben sie sich Hals über Kopf ineinander. Man hätte so einen schönen Verlauf zeichnen können; die beiden verbringen genug Zeit miteinander, dass sie allmählich zusammenwachsen könnten bis sie schließlich ein Paar werden. Stattdessen wird in kurzen Momenten völlig gegensätzliches Verhalten gezeigt, das nichts mit einer Entwicklung zu tun hat.
Zum Thema Side Characters: Warum hat jede Figur einen Namen – mit Ausnahme der Wachen? Der FMC ist Teil der Wache und wir erfahren nicht die Namen ihrer Kollegen. Nicht einmal die eine Wache, die sie nicht leiden kann, bekommt einen Namen. Aber die Dörfler und selbst der Kutscher stellen sich mit Namen vor. Es macht überhaupt keinen Sinn. Die Stadtwache ist eine einzige graue (oder schwarz-grüne?) Masse, die keinerlei Bewandtnis für die Story hat. Selbst der beste Freund, der immerhin einen Namen hat und zur königlichen Wache gehört, treibt die Story nicht voran, weil er nach der Einleitung nicht mehr auftaucht.
Insgesamt bin ich sehr unzufrieden mit dem Buch. Die Story ist hölzern geschrieben, es gibt kaum Worldbuilding, die Charaktere sind platt, sowas wie Entwicklung ist in keinem Bereich ersichtlich und Lust auf den nächsten Band bekommt man keineswegs. Daher gibt es von mir leider keine Leseempfehlung.
Die Story hatte wirklich viel Potenzial, das meiner Meinung nach überhaupt nicht genutzt wurde. Aus der Reise durch drei der vier Königreiche hätte man so viel mehr machen können. Stattdessen unterscheiden sich die Reiche nur durch ihre Umgebung bzw. die Außentemperatur (Stadt, Sommer, Sumpf) und die Farben der Rüstungen der Wachen. Die Atmosphäre ändert sich kaum. Über Bräuche, Traditionen und das, was die Länder ausmacht, erfährt man sehr wenig. Dass das vierte Königreich bis vor ca. 20 oder 30 Jahren einen anderen Namen hatte, weiß niemand mehr. Das klingt sehr unglaubwürdig. Es fehlt der Charakter, alles fühlt sich gleich an. Außerdem wirkt der Plot sehr gestellt. Die Hauptcharaktere werden von Soldaten verfolgt? Wie passend, dass da grade eine leere Truhe rumsteht, in der sich zwei Menschen verstecken können. Sie will Rache an ihm nehmen? Super, dass er ihr zufällig über den Weg läuft. Sie wird in ihrem Zimmer eingesperrt? Ach wundervoll, dass es einen Geheimgang gibt, der ins Freie führt und von dem niemand weiß.
Die beiden Hauptcharaktere durchlaufen keinerlei Entwicklung. Sie ist von Anfang an von sich überzeugt, gibt den Lesenden allerdings keinen Grund, ebenso über sie zu denken. Bis zum Ende des Buches ändert sich der Eindruck auch nicht. Da uns von ihrer Vergangenheit zwar erzählt wird, allerdings nicht auf eine plastische Art und Weise, bleibt sie ein sehr blasser Charakter. Er hingegen ist völlig grundlos grausam und überheblich, und nachdem ihm eine Wache den Kopf wäscht, übernimmt er von jetzt auf gleich Verantwortung (für seine Taten, nicht für sein Volk). Auch die Beziehung der beiden zueinander wirkt sehr hölzern. Im einen Moment hassen sie sich, dann verurteilt er sie zum Tode und sie will Rache nehmen, kurz darauf küsst er sie und plötzlich verlieben sie sich Hals über Kopf ineinander. Man hätte so einen schönen Verlauf zeichnen können; die beiden verbringen genug Zeit miteinander, dass sie allmählich zusammenwachsen könnten bis sie schließlich ein Paar werden. Stattdessen wird in kurzen Momenten völlig gegensätzliches Verhalten gezeigt, das nichts mit einer Entwicklung zu tun hat.
Zum Thema Side Characters: Warum hat jede Figur einen Namen – mit Ausnahme der Wachen? Der FMC ist Teil der Wache und wir erfahren nicht die Namen ihrer Kollegen. Nicht einmal die eine Wache, die sie nicht leiden kann, bekommt einen Namen. Aber die Dörfler und selbst der Kutscher stellen sich mit Namen vor. Es macht überhaupt keinen Sinn. Die Stadtwache ist eine einzige graue (oder schwarz-grüne?) Masse, die keinerlei Bewandtnis für die Story hat. Selbst der beste Freund, der immerhin einen Namen hat und zur königlichen Wache gehört, treibt die Story nicht voran, weil er nach der Einleitung nicht mehr auftaucht.
Insgesamt bin ich sehr unzufrieden mit dem Buch. Die Story ist hölzern geschrieben, es gibt kaum Worldbuilding, die Charaktere sind platt, sowas wie Entwicklung ist in keinem Bereich ersichtlich und Lust auf den nächsten Band bekommt man keineswegs. Daher gibt es von mir leider keine Leseempfehlung.