Emotionale Geschichte

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meyerhofer Avatar

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Aus gutbürgerlicher Sicht würde man sagen: Shuggie Bain wird in sozial höchst fragwürdigen Umständen groß: Der Vater ein Macho vor dem Herrn, der das Geld der Familie mit seiner Spielsucht durchbringt. Die Mutter ist sehr um die drei Kinder bemüht, die zwei älteren Kinder aus einer früheren Beziehung. Sie scheint aber über ihren Wünschen und Träumen zu scheitern und zu verzweifeln. Wenn sie etwa mit Freundinnen und Verwandten gerade zu Hause BH-Probe macht, auf Schönheit bedacht ist und dann mit Wucht ihr Mann die bizarre Szene zerstört.
Der jüngste Spross Shuggie ist mit Liebe zu seiner Mutter erfüllt, ein Mamasöhnchen. Douglas Stuart zeichnet ihn als einen sehr zarten gar nicht in diese brutalen Umstände passendes Kind. Er ist erfüllt davon, seine Mutter aus den deprimierenden Verhältnissen herauszuholen und zu retten. Es ist ein verzweifeltes Unterfangen. Als Zuschauer beim Lesen wird man von dieser traurigen Geschichte berührt, sie strahlt aber auch eine tiefe Hoffnung auf das Gute auch noch in schlimmen Situationen aus. Insgesamt jedenfalls kein Buch für einfach so nebenbei, sondern das man sich für ruhige besinnliche Stunden aufsparen sollte.