Resilienz erlangen

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dear_fearn Avatar

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Diese Leseprobe bringt mich ganz schön ins Grübeln. Der Autor erklärt sehr anschaulich, wie sich Selbstvertrauen von Kind an entwickelt. Selbstvertrauen bedeutet laut Charles Pépin nicht, sich nur auf sich selbst zu verlassen, sondern es hängt auch immer unmittelbar vom Vertrauen von und zu unseren Mitmenschen ab. So erlangt man Resilienz unter anderem durch das Vertrauen und den Zuspruch anderer.

Tja, wenn es darum geht, erkenne ich mich absolut wieder. Meine Mutter war immer sehr gestresst und hat mir beispielsweise beim Kochen im Vorbeigehen mal den Kochlöffel aus der Hand genommen und mir den Mut damit genommen, dass ich es selbst kann - genau wie es Charles Pépin auch beschreibt. Das war sicher nicht beabsichtigt, aber selbstsicher hat mich das nicht gerade gemacht. So war das mit vielen Dingen. Als ich dann mit 17 Jahren beide Eltern verlor, war jeder Rückhalt weg. Seitdem fühle ich mich ganz schön verloren und lerne seit Jahren in der Therapie, mehr Resilienz zu erlangen und mich selbst zu festigen.

Es nutzt ja nichts, sich nur über die Ursachen klar zu werden und anderen die Schuld zu geben. Es bringt meiner Meinung nach auch nichts, Beispiele von sehr ehrgeizigen Berühmtheiten vorzuführen, was mich sehr frustriert. Ich erhoffe mir jetzt vom restlichen Buch, dass es dem Leser Mut zu macht, Tipps zu gibt, ihn in die richtige Bahn lenkt.

Der Schreibstil verpackt wissenschaftliche Erkenntnisse in sehr gut verständlichen Texten. Jetzt erwarte ich aber doch ein bisschen, dass der Ratgeber durchkommt und den Leser in die richtige Richtigung schubst.