Sollte die gesellschaftliche Moral den eigenen Ansprüchen übergeordnet sein

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ellen87 Avatar

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Wer eine erregende und prickelnde Lektüre haben möchte, der kann bei dem Buch nichts falsch machen. Jona Wood schafft es mit ihrem bildhaften Schreibstil die Fantasie anzuregen und den Leser aus dem trüben Alltag zu entführen. Auf ca. 200 Seiten begleitet man Julie durch eine Phase ihres Lebens, in der Männer eine große Rolle spielen.

Hauptprotagonistin ist Julie. Sie hat einen Job, der ihr eigentlich Spaß macht, auch wenn sich ihr Chef schon mal richtig danebenbenommen hat.
Schon zu Beginn erfährt man, dass sie eine Schwäche für vergebene Männer hat. Bisher hat sie eigentlich auch kein Problem damit und genießt die Stunden zu 2, genauso wie dadurch ihre Freiheiten nicht einschränken zu müssen.
Doch je älter sie wird und umso mehr Beziehungen in ihrem Umfeld mit der Ehe gefestigt werden, umso häufiger fragt sie sich, ob sie diese belanglosen Affären noch haben möchte und ob sie immer wieder als „Ehebrecherin“ dastehen will.
Doch wie kommuniziert man das einem Mann, der eine unheimliche Anziehungskraft hat? Mit der Bekanntschaft zu Greta öffnet sich eine Tür für Julie. Die betagte Dame hat eine ähnliche Geschichte mit Männern hinter sich, wie Julie und gibt ihr daher Tipps. Moralische Kompass, ob der funktioniert ist egal, denn wichtig ist, dass man sich selbst in der eigenen Haut wohlfühlt. Und die Zeit für eine feste Bindung ohne Angst die Freiheiten aufgeben zu müssen, kommt von ganz allein und man merkt wann man dazu bereit ist.
Wie verändern sich Bedürfnisse im Laufe der Jahre und ändern die Veränderungen im Freundeskreis auch die eigenen Einstellungen. Wonach entscheidet man, was für einen selbst wichtig ist und wann die gesellschaftliche Moral über den eigenen Bedürfnissen steht? Was macht für manche Frauen vergebene Männer so anziehend und wann ist man bereit, die eigenen Freiheiten etwas einzuschränken?
Ein Roman für gemütliche Stunden, wo man einfach mal den Alltag vergessen kann und die Fantasie angeregt wird.