Ein Buch, das berührt

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tinschetier Avatar

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Sieh mich an" ist ein Buch das berührt. Meiner Meinung nach nicht zur Jugendliche, die die eigentliche Zielgruppe darstellen, sondern auch Erwachsene. Im Folgenden möchte ich meine Rezension in zwei Teile, Inhalt und Sprache, unterteilen.
Zunächst zum Inhalt des Buchs: Die Schülerin Lexi liegt im Krankenhaus, ihr Gesicht zerschnitten und somit entstellt. Ihr einziger Gedanke bei den endlos langen Stunden, die sie in ihrem Krankenbett liegt: Mein Leben ist vorbei. Diese Aussage meint sie ernst, nicht wie andere Jugendliche, die sich mit einem typischen Problem der Pubertät herumschlagen müssen. Lexi kommt sich durch die Schnitte und darauf folgenden Narben hässlich und unnütz vor und flieht vor ihrem eigenen Ich im Spiegel. Sie beginnt über den Tag nachzudenken, der ihr Leben verändert hat. Sie war mit ihrer besten Freundin Taylor auf einer Hausparty von Taylors Bruder Jarred. Die Stimmung war ausgelassen und die Jugendlichen nutzten die Gunst der Stunde ungesehen von den Eltern einmal den Alkohol fließen zu lassen. Wenig später trifft auch Lexis Freund Ryan ein, der sich sogleich zu Jarred und dessen Freunden gesellt. Jarred ist der Kapitän der Footballmannschaft der High School, auf die Ryan bald gehen wird und somit eine gute Möglichkeit sich einen Platz im Stammteam zu sichern. Besonders die Jungs genießen ihre Freiheiten und neben Bier macht auch härterer Alkohol die Runde. Währenddessen tanzen Lexi und Taylor ausgelassen auf der Tanzfläche und lassen es sich gut gehen. Doch Lexi wird es irgendwann zu warm und sie kann die stehende Luft im Wohnzimmer nicht mehr aushalten. Sie beschließt sich kurz an der frischen Luft zu erholen und den angenehmen Sommerabend im Freien zu genießen. Als sie zur Party zurückkehrt sind sowohl Taylor als auch ihr Freund Ryan verschwunden. Lexi beginnt sich Sorgen um Taylor zu machen, die eine solche Menge Alkohol vielleicht nicht vertragen haben könnte und beginnt sie zu suchen. Innerhalb das Schlimmste befürchtend, sucht sie alle Badezimmer des Hauses ab, jedoch ohne Erfolg. Einem bestimmten Gefühl folgend begibt sie sich auf den Weg in Richtung des elterlichen Schlafzimmers. Dort trifft sie auf Taylor, doch die ist nicht allein. Bei ihr ist Ryan und die Situation scheint eindeutig zu sein. Lexi ist zutiefst verletzt und möchte den Ort des Geschehens nur noch verlassen. Dabei begibt sie sich in die Hände des angetrunkenen Jarred, der sie nach Hause bringen möchte, und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Auf diese Sequenz folgt eine Beschreibung des Kennenlernens von Lexi und Ryan. Auch Taylor war bei dem ersten Bekanntmachen dabei, konnte ihn jedoch von Beginn an nicht ausstehen, doch dies hatte sich im Laufe der Zeit anscheinend geändert. Lexi schwor sich anfangs die Finger von Ryan zu lassen. Dies erschien ihrer Meinung nach zunächst auch nicht schwer, da er ein Internat drei Städte entfernt besuchte. Doch letztendlich kam alles anders und die beiden trafen sich schneller wieder als gedacht. Im Nachhinein gibt Lexi Ryan die ganze Schuld an dem Vorfall und würde am liebsten jede Bekanntschaft mit ihm rückgängig machen.
Zur Sprache des Buchs lässt sich sagen, dass es sehr mitfühlend, aber dennoch jugendlich leicht geschrieben ist. Man kann der Handlung leicht folgen ohne schwierige Personen-oder Handlungskonstellationen zu durchschauen. Gleichzeitig fällt es leicht sich in die Protagonistin hineinzuversetzen. Von Beginn an begibt man sich in ihre Haut und erlebt ihre Gedanken und Gefühle und Gedanken am eigenen Körper mit.
Ich bin gespannt, wie die Geschichte weitergehen wird und kann dieses Buch jedem nur empfehlen, der bereit ist, sich in die Situation einer Jugendlichen hineinzuversetzen. Ein großes Lob an die Autorin und ich freue mich auf weitere Werke von ihr.