Ausgemusterte Spione

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Das ist schon das zweite Buch in kurzer Zeit, das mir ziemlich unsympathiche Hauptcharaktere an die Hand gibt, um einer spannenden Story zu folgen. Ich muss gestehen, das fällt mir schwer. Ich habe eine Ewigkeit gebraucht, um mit Jackson Lamb und den anderen Slow Horses warm zu werden und überhaupt Interesse an ihren Geschichten zu haben. ABER! und das aber ist echt wichtig! danach war ich Feuer und Flamme.

Das liegt nicht nur am wirklich guten, vielschichtigen Plot, sondern und vor allem an Herrons Schreibe, die zu den unmöglichsten Momenten komisch ist und es schafft, dass man auch auf den letzten Seiten noch Facetten an den Figuren erkennt, die man bereits glaubte, durchschaut zu haben. Zudem ist Mick Herron wirklich wirklich! gut darin unerwartete Cliffhänger in den Raum zu schmeißen, die man mitunter sogar überliest, um später verblufft den Kopf zu schütteln. Mit vermeintlich achtlos dahin geworfenen Sätzen lockt er einen auch gekonnt aufs Glatteis und kriegt die Kurve erst Seiten später.

Das Lesen hat richtig Spaß gemacht. Selten fühlte ich mich von einem Autor so vorgeführt, denn der Mann weiß genau, wie Leser ticken und nutzt das zu seinem eigenen Vorteil.

Eine Empfehlung für alle, die bereit sind, sich auf eine ganze Reihe verkorkster Helden einzulassen!