Kein Spionagethriller. Nur langweilig

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rebekka Avatar

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Ich bin eine begeisterte Leserin von Spionage-Romanen. Thriller von Robert Ludlum, Ken Follett, Frederick Forsyth, vom genialen Daniel Silva und natürlich vom Altmeister des Genres, John Le Carré, haben mich nächtelang wach gehalten.

„Slow Horses“ gehört leider nicht zu diesen Pageturnern. Nach einem – zugegeben – atemberaubenden Anfang und einem Terroranschlag mit vielen Toten schaltet Autor Mick Herron schlagartig um und ergeht sich in ausufernden Beschreibungen, die nicht geeignet sind, die Geschichte voran zu treiben. Es dauert eine halbe Ewigkeit, bis er mal zur Sache kommt, und auch dann macht die Lektüre keinen Spaß.

Sämtliche auftretenden, abgehalfterten Agenten sind unsympathisch, auch der im Titel erwähnte Jackson Lamb, und ihre Strafversetzung erweckt kein Mitgefühl, sondern Widerwillen. Die Story nimmt so langsam Fahrt auf, dass ich schon auf den ersten 70 Seiten eingedöst bin. Dass der renommierte Krimiautor Ian Ranking dem Buch bescheinigt, es vereine „Spannende Spionage, messerscharfe Dialoge, tolle Handlung“, hat mich verblüfft, und ich fragte mich ernsthaft, ob er den gleichen Roman gelesen hat wie ich. Was, zum Henker, hat Terrorismus-Bekämpfung denn mit Spionage zu tun?

Zum Schluss habe ich nur noch quergelesen und mir - weil ich diese Rezension schreiben musste - das Ende angeschaut. Selbst das hat mich nicht überzeugt. Ein weiteres Buch von Mick Herron werde ich mir keinesfalls antun.