Vergessen wir es.

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wedma Avatar

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Bei dem Buch stand in der Beschreibung: „»Wenn Sie dieses Jahr nur einen Spionagethriller lesen, dann lesen Sie ›Slow Horses‹. Oder noch besser die ganze Serie.« The Spectator, London.“ Und ich dachte, gut, das könnte evtl. gehen. Weiteres über den Inhalt war mir nicht bekannt.
Bei S. 167 gebe ich einfach auf. Bis etwa S. 115 hat sich der Thriller recht behäbig entwickelt. Nach einem rasanten Anfang fiel die Spannung deutlich ab, was ich eigentlich schon oft in dem Genre erlebt habe.
All die Figuren mussten recht umständlich, meist in Dialogen, vorgestellt werden. Sie blieben mir trotzdem fern, mit keiner konnte und wollte ich durch die Geschichte weitergehen. Bis dahin war alles offen, und es könnte durchaus noch gut werden, aber als der werte Autor das Ganze in Richtung live Enthauptung im Netz gelenkt hatte, da war meine Geduld endgültig am Ende.
Abgesehen davon, dass dieses Thema auszuschlachten, ich sage es so, weil dies auf paar Seiten gleich Dutzende Male vorkommt, einfach erwähnt oder auch in Szenen, mir geschmacklos erscheint, so sehr nach Effekthascherei und sich bequem ins gemachte Nest setzen wollen, aber auch nach kaltem Kaffee von vorgestern, nochmals aufgewärmt, zudem stellt es auch ein Armutszeugnis für den Einfallsreichtum des werten Autors aus. Es genügte mir schon, dass die Leitmedien diese Enthauptungen vor paar Jahren ausgeschlachtet haben. Jetzt bemüht sich auch der werte Autor redlich, mir diesen Unfug schmackhaft zu machen. Dafür ist mir meine Lesezeit zu kostbar.
Flüssig geschrieben ist es, aber kraft des mangelhaften Inhalts lege ich dieses „Meisterwerk“ beiseite.