Erster kurzer Leseeindruck: Einfach Genial!!

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schlumeline Avatar

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Eigentlich ist dem ersten Leseeindruck mit den Worten "Einfach genial" schon genüge getan, denn viel mehr muss man dazu nicht sagen. Sofort nimmt mich die Leseprobe gefangen, hält micht fest, will mich nicht mehr aufhören lassen zu lesen.

Ein Maler, in seine Inspirationen versunken, wird uns im Prolog vorgestellt. Etwas aber stimmt nicht mit ihm. Er liebt die Schönheit, aber "es" ist wieder da, geht wieder los und so kann sich der Leser ganz klar vorstellen, dass "er" der Mörder ist, der uns im Verlauf des Buches sicher noch häufiger über den Weg laufen wird.

Die Handlung der eigentlichen Geschichte beginnt mit der jungen Vicki, die eine Lehre in einem Reisebüro begonnen hat. Vicki ist eine sympathische junge Frau, die mit dem Beginn ihrer Ausbildung wohl ihren Lebensstil umgekrempelt hat. Auf der Straße hat sie gelebt, Alkohol getrunken, gestohlen und sich irgendwie durchs Leben geschlagen. Nun ist sie seßhaft geworden, hat eine Ausbildung begonnen, ihre Sprache geändert und versucht sich an einem normalen Leben. Das fällt ihr nicht immer leicht. An Pünktlichkeit, Organisation und ordentlicher Kleidung mangelt es noch etwas, aber ihre Chefin scheint da sehr tolerant und gibt Vicki eine echte Chance. Das macht mir beide auf Anhieb super sympathisch. Ich hatte schon die Befürchtung, dass uns mit Vicki nun das erste Opfer präsentiert wird und bin nun, nach Abschluss der Leseprobe, ganz froh, dass dies nicht der Fall ist. Vicki ist klasse. Ich finde es einfach super, dass sie sich nun ehrenamtlich für Kinder engagiert, wo sie es doch selbst scheinbar nicht leicht in ihrer Kindheit hatte. Das Einzige was ihr geblieben ist, ist ein leicht illegales Hobby: Urban Explorer, das Fotografieren alter Hallen und Fabrikanlagen, die für den Abriss vorgesehen sind oder einfach nur verlassen vor sich hin dümpeln. Und dabei entdeckt sie eine Frauenleiche.

Nun tritt Dühnfort in den Vordergrund. Er übernimmt die Ermittlungen in seiner üblichen Art. Sofort schätzt er Vickie richtig ein, er verurteilt sie nicht direkt so wie Alois. Dühnfort ist genau, sieht sofort Kleinigkeiten, wie den Schmetterling neben der Leiche.

Ich bin gespannt wie es weitergeht, weshalb die Leiche kopflos ist. Aber ich hoffe auch Vickis Leben weiterverfolgen zu können. Und natürlich Dühnfort und seine Beziehung zu Gina und seinem Segelschiff. Dieses Szene, die die Leser des Vorgängerbandes sicher noch gut im Kopf haben, kommt hier zum Ende der Leseprobe noch einmal in Dühnfort hoch. Sein Überlebenskampf und seine damit nun verbundenen Vorwürfe gegen sich selbst. Das fliesst hier locker ein ohne denjenigen zu stören, der die vorangegangenen Bücher vielleicht nicht kennt.

Inge Löhnig gelingt es auf Anhieb wieder einmal mich zu fesseln, mich mit einigen Charakteren zu identifizieren, ihnen nahe zu sein und mit ihnen zu fühlen. Ich kann dieses Buch kaum erwarten.