Ja, er lebt noch!

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metalpanda Avatar

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Für diejenigen, die die vorangegangenen Romane der Krimiautorin Inge Löhnig gelesen haben, insbesondere „In weißer Stille“, atmeten wohl erleichtert auf, denn Kommissar Dühnfort ist nach seinem Untergang "auf hoher" See wortwörtlich wieder aufgetaucht und ermittelt weiter!

Der Münchner Kommissar hat mal wieder einen kniffligen Fall ans Land gezogen. Die Autorin, die mich unter anderem durch ihren sehr kunstvollen Schreibstil mit Vorliebe zur bildhaften Detailbeschreibung beeindruckt, schafft hier in vielerlei Hinsicht eine künstlerische Athmosphäre. Erst lernt der Leser kurz einen Maler kennen, der einem Streichquartett lauscht und sein halbfertiges Ölgemälde betrachtet. Dann wird das Leben von Vicky erzählt – ein Mädchen von der Straße, die eine Chance im Leben bekommen und diese auch ergriffen hat. Nun macht sie eine Ausbildung in einem Reisebüro und pflegt nebenbei gleich zwei zeitaufwendige Hobbys. Sie engagiert sich ehrenamtlich für ein Kinderheim und sie fotografiert gerne. Keine Alltagsmotive, sondern verlassene Gebäude. Urban Explorer heißt dieser Randbereich der Fotografierkunst, Romantik in halb zerstörten Fabriken und verlassenen Lagerhallen zu erkennen und festzuhalten. In einer alten Brauerei macht Vicky jedoch eine ganz und gar nicht romantische Entdeckung...

Nachdem mich die beiden Vorgängerromane von Inge Löhnig schon sehr beeindruckt haben, will ich auch diesen Fall zusammen mit dem Kommissar Dühnfort lösen. In der Leseprobe erfährt man noch nicht viel zum eigentlichen Mord, nur die Entdeckung der Leiche und die anschließende Tatortinspizierung hatten Platz in immerhin 41 Seiten. Dafür erfährt man aber sehr viel Hintergrundinformationen, die Inge Löhnig auf ihre ausufernde Art beschreibt, ohne dabei jedoch von der Hauptlinie abzuweichen.

Die Leseprobe versprich auf jeden Fall eine lesenswerte Lektüre.