Vicky, die Urban Explorerin

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Schon bei der Leseprobe im letzten Jahr hat Inge Löhnig es geschafft, dass ich am liebsten gleich weiterlesen wollte. Das ist ihr auch mit ihrem neuen Buch wieder gelungen. Auf wenigen Seiten ist man bereits mitten im Fall drin und hat eine sympathische wenn auch chaotische Protagonistin kennengelernt: Vicky. Ehemaliges Strassenkind, das am Tiefpunkt beschlossen hat ihr Leben wieder selbst in die Hand zu  nehmen und jetzt eine Ausbildung im Reisebüro macht. Oder zumindest versucht. Pünktlichkeit ist nicht ihre Stärke und auch an diversen anderen geforderten Fähigkeiten muss sie noch arbeiten. In ihrer Freizeit hat sie ein aussergewöhnliches Hobby: sie ist eine Urban Explorerin. Sie fotografiert verlassene Stätten, um sie für die Nachwelt festzuhalten, bevor sie endgültig verfallen oder abgerissen werden. Bis sie eines Tages in einer verlassenen Brauerei eine Hand aus einem Sudkessel ragen sieht...

Das ruft Kommissar Dühnfort auf den Plan, der eine besondere Beziehung zu seiner Kollegin Gina zu haben scheint, und in deren gemeinsamer Vergangenheit so einiges passiert sein muss, über das er aber nicht mit ihr sprechen kann. Doch dieses Gespräch, fühlt er, ist überfällig...

Inge Löhnig stellt ihre Protagonisten authentisch dar, man kann sich Dühnfort gut vorstellen, wie er sich Käseomelett macht und über Gina nachdenkt oder Vicky, wie sie trotzig die Herausgabe ihrer Kamera verweigert, die wohl ihren einzigen wirklichen Schatz darstellt. Und auch die Spannung kommt nicht zu kurz, natürlich möchte man wissen, wie es weitergeht. Kurzum: diese LP hat richtig Spaß gemacht!

die Waldmeisterin