Ausbaufähig

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lealein1906 Avatar

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Leider kann ich dem Buch nur drei Sterne geben. In „Sofian, der Sarazene“ geht es um die Vermischung zweier Geschichten. In der Gegenwart treffen wir auf Federica, die gerade ihre Eltern verloren hat. Dank ihrem großen Erbe muss sie nicht arbeiten und vegetiert deswegen im alten Haus ihrer Eltern in der italienischen Campagna vor sich hin. Lediglich eine Freundin kann sie manchmal herauslocken. Da fängt Federica auf einmal an einen Mann, einen Sarazenen im Fluss, zu sehen, aber nur sie alleine. Was hat das zu bedeuten? Anschließend lernen wir dann auch die Geschichten des jungen Sarazenen namens Sofian kennen. Er hat gerade die schöne Federica gerettet…
Ich muss sagen, die Idee zu diesem Buch fand ich echt klasse. Die Geschichte ist spannend, voller interessanter Charaktere und hat durch die Vermischung mit der Gegenwart wirklich ihren ganz besonderes Reiz. Leider habe ich an der Umsetzung doch einige Kritikpunkte.
Der Sprachstil hat mir zwischendurch überhaupt nicht gefallen. Er ist sehr altertümlich und hat mir oft auch grammatikalisch nicht gefallen, weil der Satzbau so fremd war. Natürlich hat jeder Schriftsteller seine Freiheiten und das ist ja auch gut so. Nur hat es hier meinen Geschmack leider nicht getroffen, weil ich so immer wieder im Lesefluss unterbrochen wurde.
Auch der Aufbau hat mir nicht hundertprozentig gefallen: Es gibt einen ersten Teil mit Federica, dann wird in einem Traum die ganze Geschichte von Sofian erzählt und dann kommt wieder der Abschluss mit Federica. Meiner Meinung nach hätte es besser gepasst, wenn die Geschichte von Sofian nach und nach erzählt worden wäre. Das hätte auch für mehr Spannung gesorgt. Das Ende fand ich ebenfalls nicht so ganz gelungen, das war mir irgendwie zu dramatisch, obwohl ich mir auch nicht sicher bin, wie ich die Geschichte aufgelöst hätte.
Also drei Sterne für eine gelungene Story, aber eine ausbaufähige Umsetzung.