Sarazenen im Piemont

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"Sein Gott war ihr Gott. Ihr Gott war sein Gott. Gott entließ sie vereint ins Paradies." S. 208. Caroline Sesta gibt sich viel Mühe den Lesern auf 200 Seiten ihre Begeisterung für die bewegten Epochen ihrer norditalienischen Wahlheimat, dem Piemont, nahezubringen. Sie schildert die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe, die in der Zeit der Sarazenenüberfälle, die den Piemont im 10. Jahrhundert fast entvölkerten, ihren Anfang nimmt.
Unvergessen wird mir das Bild bleiben, als Federica sich aufmacht, um pünktlich zu einer Verabredung im Theater zu kommen und wie beiläufig zum Fluss blickt, der ihr allgegenwärtig ist, wenn sie von ihrem Dorf in die Stadt die Berge hinunterfährt. Alles andere als gewöhnlich ist allerdings der Anblick eines Mannes, der mit Turban, Hemd und hochgekrempelter Hose im Wasser steht und angelt. Und das mitten im bitterkalten Winter. Der Leser ahnt schon an der Stelle, dass es zu einer schicksalshaften Begegnung kommen wird. Die Autorin sehr gründlich recherchiert und diesen Teil auch dem Buch vorangestellt. Ich gebe insgesamt 4 Sterne, weil ich doch gelegentlich von dem etwas schwülstigen Erzählstil nicht so begeistert war.