Zwei Seelen, durch den Tod vereint

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tinkerbell490 Avatar

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Die Protagonistin Federica Pascali lebt seit dem Tod ihrer Eltern zurückgezogen und von Traurigkeit erfüllt, allein in ihrem Elternhaus. Kontakt pflegt sie lediglich zu ihrer einzigen Freundin Maria, die sie mütterlich umsorgt und sie immer wieder aus ihrer depressiven Verstimmung durch Unternehmungen herausholt. Eines Tages sieht sie im Fluss einen exotisch aussehenden Mann, den aber nur sie wahrnimmt, nicht ihr Umfeld. Fortan befürchtet Federica sie leide an Wahnvorstellungen. Auch in ihren Träumen taucht der Unbekannte auf. Sie träumt von einer Frau, die durch die Sarazenenüberfälle ihre Familie und ihre Heimat verloren, aber von einem Sarazenen, Sofian, gerettet wurde. Dieser hat sich unsterblich in sie verliebt und will mit ihr zusammenleben. Doch das Glück währt nicht lange, denn die religiösen und kulturellen Unterschiede führen zu einer Tragödie.
Geplagt von tagtäglich wiederkehrenden Alpträumen macht sich Federica auf die Suche nach dem Unbekannten...

Fazit:
„Sofian, der Sarazene“ von Caroline Sesta ist ein Buch, dass man zwischendurch gut lesen kann. Man merkt, dass die Autorin sehr viel Zeit für Recherchearbeit investiert hat, denn am Anfang des Buches erhält der Leser eine geschichtliche Einführung, die als Hintergrundinformation sehr interessant, aber nicht zwingend nötig gewesen wäre.
Ich persönlich hatte mir, nachdem ich die Leseprobe gelesen hatte, mehr erwartet. Fand ich den Schreibstil der Autorin zu anfangs noch überraschend anders, so hat er mich im Laufe der Geschichte doch zunehmend gestört, aber das ist Geschmackssache. Auch der Einschub mit der „alten und weisen“ Frau in den Bergen fand ich unpassend. Es schweifte zunehmend ab ins Esoterische, was nicht schlecht, aber dann auch für den Umfang des Buches zu knapp geraten und daher zu oberflächlich erschien.
Letztlich würde ich dieses Buch jedem empfehlen, der sich gerne in romantische Tagträume verliert, aber nicht den nötigen Tiefgang erwünscht.