Fantastisch in jeder Hinsicht
Eine bestimmte Anzahl von Jugendlichen, die zu einer Form von mehr oder weniger bedeutsamen und mehr oder weniger gefährlichen Wettkampf zusammenkommen, ist im YA-Bereich definitiv nicht neu. Aber das Thema verspricht, wenn es gut gemacht ist, sehr viel Spannung, und in diesem Roman ist es definitiv sehr gut gemacht!
Zuerst fällt das Setting von Reino del Sol auf: ein fantastisches Worldbuilding, welches eine südamerikanisch bunte Welt und Mythologie mit sehr viel gegenwärtiger, wiedererkennbarer Jugendkultur mischt.
Aiden Thomas glänzt außerdem wieder in genau den erzählerischen Stärken, die schon "Cemetery Boys" so wunderbar gemacht haben: tolle Charaktere, perfekte Dialoge, spannende Story, und eine sehr gute Balance aus Humor und Emotionen, leichteren und schwereren Momenten.
Die Themen von Gender und LGBTQ+, die schon in seinem Debütroman eine große Rolle gespielt haben, werden hier fortgeführt: Reino del Sol ist eine in dieser Hinsicht nicht nur absolut inklusive Gesellschaft, sondern es herrscht ein völlig selbstverständliches Verhältnis zu Nonbinarität und Queerness, eine umfassende Akzeptanz der verschiedensten Identitäten, klischeefrei, realistisch und respektvoll - weit entfernt von einem lediglich erzählerischen Gimmick, um irgendeine angenommene Wokeness-Quote zu erfüllen.
Die durchgehende, anfangs kurz erklärte aber dann ganz selbstverständliche Nutzung von Neopronomen für eine genderneutrale Sprache finde ich sehr beeindruckend für ein Jugendbuch, auch wenn sich leider die deutsche Sprache nicht sehr natürlich für Genderneutralität eignet und das Ergebnis zum Teil gewöhnungsbedürtig ist, da sich für das "they" im Englischen keine Entsprechung findet.
Obwohl über der Geschichte die ständige Bedrohung steht, dass der Verlierer des Wettkampfs geopfert werden wird, gibt es so viele charmante Details und humorvolle Dialoge und Situationen, dass der Gesamteindruck doch immer sehr unterhaltsam bleibt - auch ganz nebenbei bei den großen Themen von Identität, Erwachsenwerden, Verantwortung, Familie, Freundschaft und Liebe.
Sowohl ich selbst als auch das 12-jährige Tochterkind (die hier allerdings nur mit einem ausdrücklichen "Nice!!!!" zitiert werden möchte) haben das Buch in kürzester Zeit verschlungen und waren absolut gefesselt und begeistert.
Wir sind sehr froh, uns noch nicht von dieser Welt und den Charakteren verabschieden zu müssen, und sind unheimlich gespannt, wie die Geschichte im zweiten Teil weitergeführt wird. Hoffentlich wird die Wartezeit nicht zu lang!
[Den deutschen Titel des Buches finde ich nicht so gelungen, das Schema Oberbegriff und Untertitel, welches für deutsche Übersetzungen, besonders von Reihen, sehr gerne bemüht wird, mag ich aber generell nicht. "The Sunbearer Trials" lässt sich zwar tatsächlich nicht sehr schön prägnant übersetzen, aber vielleicht hätte man da doch etwas finden können, das den Inhalt nicht ganz so plump zusammenfasst. Auch die Großschreibung von SOL, als wäre es ein Akronym, finde ich etwas merkwürdig.]
Zuerst fällt das Setting von Reino del Sol auf: ein fantastisches Worldbuilding, welches eine südamerikanisch bunte Welt und Mythologie mit sehr viel gegenwärtiger, wiedererkennbarer Jugendkultur mischt.
Aiden Thomas glänzt außerdem wieder in genau den erzählerischen Stärken, die schon "Cemetery Boys" so wunderbar gemacht haben: tolle Charaktere, perfekte Dialoge, spannende Story, und eine sehr gute Balance aus Humor und Emotionen, leichteren und schwereren Momenten.
Die Themen von Gender und LGBTQ+, die schon in seinem Debütroman eine große Rolle gespielt haben, werden hier fortgeführt: Reino del Sol ist eine in dieser Hinsicht nicht nur absolut inklusive Gesellschaft, sondern es herrscht ein völlig selbstverständliches Verhältnis zu Nonbinarität und Queerness, eine umfassende Akzeptanz der verschiedensten Identitäten, klischeefrei, realistisch und respektvoll - weit entfernt von einem lediglich erzählerischen Gimmick, um irgendeine angenommene Wokeness-Quote zu erfüllen.
Die durchgehende, anfangs kurz erklärte aber dann ganz selbstverständliche Nutzung von Neopronomen für eine genderneutrale Sprache finde ich sehr beeindruckend für ein Jugendbuch, auch wenn sich leider die deutsche Sprache nicht sehr natürlich für Genderneutralität eignet und das Ergebnis zum Teil gewöhnungsbedürtig ist, da sich für das "they" im Englischen keine Entsprechung findet.
Obwohl über der Geschichte die ständige Bedrohung steht, dass der Verlierer des Wettkampfs geopfert werden wird, gibt es so viele charmante Details und humorvolle Dialoge und Situationen, dass der Gesamteindruck doch immer sehr unterhaltsam bleibt - auch ganz nebenbei bei den großen Themen von Identität, Erwachsenwerden, Verantwortung, Familie, Freundschaft und Liebe.
Sowohl ich selbst als auch das 12-jährige Tochterkind (die hier allerdings nur mit einem ausdrücklichen "Nice!!!!" zitiert werden möchte) haben das Buch in kürzester Zeit verschlungen und waren absolut gefesselt und begeistert.
Wir sind sehr froh, uns noch nicht von dieser Welt und den Charakteren verabschieden zu müssen, und sind unheimlich gespannt, wie die Geschichte im zweiten Teil weitergeführt wird. Hoffentlich wird die Wartezeit nicht zu lang!
[Den deutschen Titel des Buches finde ich nicht so gelungen, das Schema Oberbegriff und Untertitel, welches für deutsche Übersetzungen, besonders von Reihen, sehr gerne bemüht wird, mag ich aber generell nicht. "The Sunbearer Trials" lässt sich zwar tatsächlich nicht sehr schön prägnant übersetzen, aber vielleicht hätte man da doch etwas finden können, das den Inhalt nicht ganz so plump zusammenfasst. Auch die Großschreibung von SOL, als wäre es ein Akronym, finde ich etwas merkwürdig.]