Der letzte Wunsch eines Sterbenden

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ellen87 Avatar

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Josefine Weiss erschafft auch dieses Mal einem hochemotionalen Roman und kann nicht nur durch eine authentische Geschichte, sondern auch durch authentische Charaktere glänzen. Das Cover passt wunderbar zur Geschichte und rückt den größten Wunsch von Richard gleich in den Vordergrund. Der Schreibstil ist bildhaft, flüssig und sehr angenehm zu lesen. Die Kapitel haben eine optimale Länge, sodass die Lesezeit wie im Fluge vergeht.

Hauptprotagonisten sind Ina und Richard.
Ina ist Vollwaise und bei ihren Großeltern aufgewachsen. Sie ist Steuerfachangestellte und gibt zudem Musikstunden. Da ihr Großvater mittlerweile sehr viel Hilfe benötigt, bleibt ihr wenig Zeit für Freunde oder gar eine Beziehung. Bastian bringt sehr viel Verständnis und Geduld auf, doch kann sie seine Gefühle erwidern?
Richard hat schon vieles in seinem Leben erlebt, doch für seinen Abschied ist er eigentlich noch nicht bereit. Mitte Dreißig ist kein Alter und eigentlich hat er noch so viel vor, unter anderem mit Matthias als 80ig Jähriger noch einmal einen Berg besteigen. Doch durch den Krebs in Stadium 4 ist er Bewohner im Hospiz und seine Kräfte schwinden.

Opa Paul wollte immer zu Hause sterben, doch diesen Wunsch kann Ina ihm nicht erfüllen, denn es geht zusehends abwärts mit ihm und ihr Job lässt ihr nicht genug Zeit, um sich daheim um ihn kümmern zu können. Dr. Berg schlägt daher vor, einen Platz in einem Hospiz zu suchen. Erstaunlich schnell kann er einen Platz erhalten und Ina muss sich eingestehen, dass sie ein Hospiz völlig anders erwartet hat. Dort lernt sie Richard kennen, doch denkt eigentlich, dass er dort arbeitet oder einen Verwandten besucht. Opa Paul stirb kurz später, doch seine Nachbarin und Ina konnten ihn zuvor noch einmal sehen. Als Ina die Sachen ihres geliebten Opas abholen will, erfährt sie, dass Richard selbst nur noch wenig Zeit zum Leben hat. Da sie ihn sehr mag, ist sie täglich zu Besuch und so lernt sie auch die anderen Bewohner im Hospiz kennen. Durch einen Artikel in der Hospizzeitung erfährt sie, dass es eine Organisation gibt, die die letzten Wünsche der Sterbenden versucht zu erfüllen. Da Ina von Richards großen Wunsch weiß, versucht sie zusammen mit Matthias alles Mögliche um eine Ballonfahrt in den Bergen zu organisieren. Da die Anreise weit ist, muss eine Übernachtung mit eingeplant werden und einen Ballon mit der Möglichkeit einen Rollstuhl hineinzustellen, bietet auch nicht jeder an. Zudem ist der Plan ziemlich teuer, sodass die Organisation nur den Transport und das Personal stellen kann. Doch wird Richard noch genug Kraft haben, um diese Reise antreten zu können?

Eine Mitfühlende und mitreisende Geschichte über die Liebe und das Abschiednehmen. Auch wenn man nur eine kurze gemeinsame Zeit hat, kann diese die glücklichste Zeit des Lebens sein.