"Sommer der Träumer" ist eine Aussteigergeschichte, eine Hippie-Erzählung aus der Zeit, in der es es noch gar keine Hippies gab. Gleichzeitig vermittelt die Geschichte wunderbare Einblicke in die frühen Jahre der 60er Musikkultur, klammert sich fest an Leonard, einem der Hauptprotagonisten in diesem weltenfernen Sommer, der in nicht allzu ferner Zukunft Geschichte schreiben wird als Leonard Cohen, einer der größten Pop-Poeten des 20. Jahrhunderts. Wir begleiten ihn und die illustre Truppe auf der griechischen Insel Hydra aus dem Blickwinkel von Erica, einer jungen Londonerin, die der Enge und Miefigkeit ihrer kleinbürgerlichen Familie und ihres harschen Vaters zu entkommen versucht. Das ist alles wunderschön geschrieben, macht Lust auf Urlaub und Freiheit und ist dabei gleichzeitig ein sorgfältiges Sittengemälde direkt aus der Mitte des letzten Jahrhunderts. Momentan nichts für mich, aber Herzensempfehlung für alle, die gute Bücher lieben.