Ein Traum-(?)-Sommer auf Hydra

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krümelluna Avatar

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In dem Roman „Sommer der Träumer“ von Polly Samson geht es um Aussteiger, Künstler, Schriftsteller und Freiheitssucher, die in den 60er Jahren ein angeblich perfektes, locker-leichtes Leben auf der griechischen Insel Hydra genießen.

Die achtzehnjährige Erica Hart hält es nach dem Tod ihrer Mutter nicht mehr bei ihrem cholerischen Vater aus und will nicht länger für ihn den Haushalt führen. Deshalb zögert sie auch nicht lange, als ein Brief mit einer Einladung von einer früheren Freundin ihrer Mutter eintrifft und reist zusammen mit ihrem Freund Jimmy, ihrem Bruder Bobby und dessen Freundin auf die Insel Hydra. Dort erlebt Erica einen unvergesslichen Sommer inmitten einer Künstlergemeinschaft. Sie beobachtet das Inselleben, die vielen verschiedenen Charaktere, leidet und freut sich mit ihnen, und fragt sich, ob ihr dieses teilweise traumhaft-chaotische Leben auf Dauer gefallen könnte.

Der Beginn des Romans hat mir sehr gut gefallen, und ich war gespannt auf Ericas Erlebnisse im sonnigen Süden. Durch die bildhafte Schreibweise der Autorin konnte ich mir das quirlige Leben und die ganze Atmosphäre, das Meer und die Landschaft auf Hydra ausgezeichnet vorstellen.

Leider wurde das Buch im Hauptteil dann doch nicht so spannend, wie ich es mir erhofft hatte. Es wurden meiner Meinung nach zu viele Charaktere nur ganz oberflächlich eingeführt, man verliert leicht den Überblick und vieles wiederholt sich. Ich ertappte mich immer öfter dabei, dass ich Abschnitte nur überflogen habe, da mein Interesse nachgelassen hatte. Zum Ende hin kam dann zwar noch einmal etwas Spannung auf, doch im Großen und Ganzen hat mich der Roman nicht wirklich überzeugt.

Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass vor allem ältere Leserinnen und Leser, die die 60er Jahre als junge Erwachsene erlebt haben, großen Gefallen an dem Buch finden. Sie werden wahrscheinlich, dank der lebendigen und ausdrucksstarken Sprache, zurück in ihre eigene Vergangenheit versetzt.