Ein unvergänglicher Sommer

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thelidel Avatar

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Nach dem Tod ihrer Mutter erben Erica Hart und ihr Bruder etwas Geld und ein Auto. Sie beschließen, weg vom cholerischen Vater, auf die griechische Insel Hydra zu reisen, wo sich eine alte Freundin ihrer Mutter, Charmian Clift, aufhält. Zusammen mit ihren Partnern lernen sie eine Menge neuer Leute wie Marianne Ihlen, Leonard Cohen, Axel Jensen und Charmians Mann, George Johnston kennen und erleben einen Sommer voller Hoch- und Tiefpunkte.

Über einige der Personen, die zu dieser Zeit auf der Insel lebten, wurde gesagt „sie blieben zulange“. Die Insel war zugleich Fluch und Segen. Für all diejenigen die zum Schreiben und Malen hergekommen waren, war sie eine Muse, andere hingegen wurden mit der Zeit in den Sog aus Gerüchten und unerfüllten Hoffnungen hineingezogen und haben sich darin verloren.

Zu Beginn war mir nicht ganz klar worauf der Roman hinausläuft, hatte also an die Storyline keinerlei Erwartungen. Man bekommt mit der Zeit das Gefühl, die Protagonistin ist auf einer Reise in die Vergangenheit ihrer Mutter. Im Endeffekt erzählt das Buch die Geschichte Erica Harts aber genauso die Geschichte von Hydra in den 60ern. Dabei basiert der Roman auf wahren Begebenheiten die gut recherchiert sind. Schön ist, dass oft auf die Rolle der Frau zur damaligen Zeit hingewiesen wird und Feminismus immer wieder zum Thema wird.

Den Schreibstil fand ich zu Beginn etwas anstrengend. In einem Satz wird eine ganze Zeitspanne zusammengefasst und ehe man das begriffen hat, ist man im nächsten Satz schon wieder viel weiter in der Geschichte. Nach ca. 80 Seiten entspannt sich das jedoch bzw. viel mir das Lesen leichter.

Anfangs ergeben sich einige spannende Fragen, auf die man eine Antwort erwartet. Erst etwa in der Mitte des Romans wird eine weitere Enthüllung angekündigt, allerdings lässt diese bis zum Ende der Geschichte auf sich warten. Man wartet, dass es etwas passiert und wenn das dann der Fall ist, geht es blitzschnell. Der Schreibstil ist nämlich gegen Ende des Romans ähnlich wie zu Beginn. Als sich die Fragen klären und man auf das Leben der anderen zurückblickt, wird all das rasant abgehandelt. Im Mittelteil wird von einem einzigen Sommer berichtet und auf den letzten Seiten werden ganze Leben und Jahre zusammengefasst.

Sommer der Träumer eignet sich sehr gut als Urlaubsroman, man wird buchstäblich hineingezogen in die 60er Jahre und in das Leben auf der Insel. Die Autorin schafft es durch ihre Beschreibungen dem Leser das Gefühl zu geben, selbst am Strand zu sitzen mit Salz in den Haaren. Man sieht die bergige Landschaft vor sich und nimmt all die Gerüche, ob vom Hafen oder von den köstlichen Speisen, wahr.