EInblick in die Anfänge der 60er Jahre im Künstlermilieu

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„Ein unvergesslicher Sommer“ heißt dieser Roman von Polly Samson, in dem es um die junge Erica geht, die als 18-Jährige nach dem Tod ihrer Mutter zusammen mit ihrem Bruder Bobby und ihrem Freund Jimmy auf die idyllische Insel Hydra kommt. Die Schilderungen des Lebensrhythmus dort prägen die Handlung des gesamten Romans. Es geht um mehr oder weniger tiefe Gefühle, echte Künstler (Leonard Cohen, Charmian Clift, George Johnson, Axel Jensen ...) und Möchtegern-Künstler, die sich von der Atmosphäre der Insel Inspiration erhoffen. Es geht um den meist zum Scheitern verurteilten Versuch, das Glück des Schreibens und das private Glück (z.B. die Frau als den exzentrischen Künstler umsorgende Muse, die dann aber als langweilig bald wieder abgelegt wird, um sich neuen Inspirationsquellen hingeben zu können) unter einen Hut zu bekommen.
Phasenweise war die Lektüre sehr langatmig und ausufernd. Immer mehr Figuren, die in loser Verbindung auftraten, trugen dazu bei, dass man als Leser schon mal den Überblick verlor. Der Roman vermittelt etwas über eine Generation, die recht verloren und auf der Suche nach Erfüllung ist, die eine kurze Zeit der Blüte erlebt, bevor einige im Drogensumpf versanken, in der Erfolglosigkeit oder einem Lebenskonzept, das auf Kosten anderer (z.B. der eigenen Kinder), angelegt war und nicht aufging.