Hippies auf Hydra

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peter b. Avatar

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Erica Hart ist erst 17, als sie mit dem Tod ihrer Mutter ein schwerer Schicksalsschlag ereilt. Das Verhältnis zum Vater ist angespannt, daher kommt die Einladung von Charmian Clift, einer ehemaligen Nachbarin und Freundin der Mutter, sie auf der griechischen Insel Hydra zu besuchen, gerade recht. Gemeinsam mit einer Gruppe weiterer junger Leute macht sie sich auf den Weg nach Griechenland, wo sie als Teil einer Künstlergemeinschaft einige Zeit verbringt.
Am Ende des Buches erfährt der Leser die Fortsetzung des Lebenswegs einiger Beteiligter und es wird nochmal deutlich, wie toll die Zeit auf der Insel war.

Meine Meinung:
Sprachlich ist es stellenweise tatsächlich ein Genuss, was Polly Samson zu Papier gebracht hat. Die Beschreibung von Landschaft, Insel, der Begebenheiten ist wirklich sehr gelungen und erfreut das Herz des Lesers.
Was das Buch allerdings für mich doch recht anstrengend gemacht hat, war zum einen die Fülle an Personen. Die Idee, dass die Protagonistin auf der Insel durchaus prominente Persönlichkeiten trifft wie Leonard Cohen, Axel Jensen oder Marianne Ihlen, hat durchaus ihren Charme. Aber zusammen mit den vielen Einheimischen inclusive kompletter Familien sieht man sich mit einem Sammelsurium von Namen konfrontiert, bei dem man leicht den Überblick verliert. Zumal die Personen teilweise wie aus dem Nichts auftauchen und der Auftritt nach einigen Absätzen im Buch auch schon wieder vorbei ist, ohne dass sie zur Handlung beigetragen hätten.
Wobei Handlung schon fast übertrieben ist, was das nächste ist, was mir an dem Buch nicht gefallen hat. Es gibt eine Handlung nur in homöopathischen Dosen und man läuft auch noch Gefahr, sie zu überlesen, wenn man der Versuchung erliegt, bei der Beschreibung der ganzen Gelage, die bis ins kleinste Detail wiedergegeben werden, ein wenig quer zu lesen.

Fazit:
So schön die Sprache und all die Beschreibungen des Lebens auf Hydra sind, so hätte meiner Meinung nach ein wenig Handlung dem Buch gut getan. Ich musste mich letztlich schon fast quälen, das Buch zu Ende zu lesen.