Unnahbare Charaktere und ein Sommer auf der Insel

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oneveganbooknerd Avatar

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Dieses Buch hat es mir wirklich nicht leicht gemacht.
Ganze zwei Mal war ich versucht, es ab zu brechen.
Allein der Gedanke, dass da doch noch "irgendetwas" passieren muss, hat mich dazu verleitet, weiter zu lesen.

Erica reist nach dem Tod ihrer Mutter mit einer handvoll Freund*innen, ihrem Bruder und ihrem Freund zur griechischen Insel Hydra.
Sie erhofft sich unter anderem dort eine Auszeit von ihrer problematischen Beziehung zu ihrem Vater.
Die ehemals beste Freundin ihrer Mutter, Charmian Clift, wohnt ebenfalls auf Hydra.
Sie vermittelt den neu Zugezogenen, ein Haus und führt diese in die Gesellschaft der auf Hydra gestrandeten Künstler*innen ein.

Die Stimmung des Romans ist sehr atmosphärisch und der griechische Sommer allgegenwärtig.
Das Charaktersetting ist sehr interessant, bleibt aber zum großen Teil oberflächlich.
Obwohl Erica zugleich Erzählerin und Protagonistin ist, wirkt sie passiv und unnahbar.
Für die anderen Charaktere gilt leider das Gleiche.
Egal, wie gewollt tragisch die Schicksale erzählt werden, mein Empfinden jedes einzelnen Charakters gegenüber stagniert.
Ich kam an keine Figur so ganz heran bzw. konnte deren Beweggründe teilweise überhaupt nicht nachvollziehen.
Da hilft nicht mal der Auftritt Leonard Cohen's. (Auf welchen ich mich schon sehr gefreut habe.)

So sehr ich dieses Buch mögen wollte, eben weil so viele große Künstler*innen darin vorkommen, so enttäuscht bin ich von dem Fehlen jeglicher Intensität und Spannung.
Das hätte ich als Leserin noch akzeptieren können, wenn es sich hierbei um eine biographische Erzählungen handeln würde.
Mit diesem Buch in Romanform, kann ich leider nur sehr wenig anfangen.