Die Polizei dein Freund und Helfer?

An einem sonnigen Freitagnachmittag Anfang Mai sollte sie zum ersten Mal im Gefängnis landen. Sie war mit ihren Freunden zu ihrem Geheimversteck, einer alten baufälligen Getreidemühle, betreten verboten – gegangen. Sie hatten getrunken, Musik gehört und geredet. Ihre Adoptivmutter sah es nicht gerne, dass sie sich mit diesem ‚Pack‘ abgab. Und es kam wie es irgendwann kommen musste: sie wurden von der Polizei erwischt. Sie und eine Freundin wären beinahe entwischt, aber der Sheriff schnappte sie und nahm sie mit ins Gefängnis.
Sie hatte keine schlechte Kindheit gehabt, auch wenn ihre Adoptivmutter sie nicht sonderlich mochte. Diese konnte sich nicht damit anfreunden, dass Sheridan gerne las und Musik hörte und auch sang. Ihrem Adoptivvater schien es heimlich Vergnügen zu bereiten, ihr Zugang zu Büchern zu gewähren, die ihre Mutter in den oberen Regalen versteckt hatte.
Im Gefängnis holte sie ihr Vater ab. Er war wütend, auch wenn er es zu verbergen suchte. Zunächst gab er ihr eine gewaltige Ohrfeige und zerrte sie zum Auto, befahl ihr, einzusteigen. Am liebsten wäre sie weit weggelaufen, irgendein Truck hätte sie bestimmt mitgenommen. Einige Zeit schwieg er doch dann fragte er, wie sie dazu komme, sich mit diesem Gesindel abzugeben. Sie machte ihm klar, dass der Sheriff sie wie Schwerverbrecher mit vorgehaltenen Waffen abgeführt hatte. Und das nur, weil sie weglaufen wollten. Sie habe weder Bier getrunken noch geraucht. >Und sie fragte, ob er sich einfach hätte verhaften lassen. Er jedoch gab dem Sheriff recht, und das fachte ihren Zorn noch mehr an. Als sie ihm den Titel Arsch wie der Sheriff gab, fing sie eine weitere Ohrfeige ein. Und ihr Vater verbot ihr den Umgang mit ihren Freunden. Er wollte vermeiden, dass Anzeige gegen sie erstattet werde, aber eine Strafe werde sie bekommen. Und er sperrte sie ein, bis sie sich entschuldigt hätte. Sei werde lieber verhungern und verdursten, sagte sie und knallte die Tür zu. Unterwegs zu ihrem Zimmer erwischte sie ihre Mutter, die auch gleich ein Donnerwetter über sie nieder ließ. In ihrem Zimmer warf sie sich aufs Bett. Sie machte sich fertig zum Abendessen und ging hinunter als sie den Rest der Familie hörte. Nach dem Essen bekam sie ihre Strafe aufgebrummt: Jeden Tag eine Stunde aus der Bibel vorlesen und eine halbe Stunde im Gebet um Verzeihung bitten. Sie widersprach nicht, dachte nur daran, wann das Verhältnis zu ihrem Vater sich verschlechtert hatte. Früher hatte er sie mitgenommen. Hatte ihr Boston und die Niagarafälle gezeigt, Esra war deswegen eifersüchtig gewesen. Aber etwa vor einem Jahr, von einem Tag auf den anderen, hatte sich das geändert. Sie hatte sich einen Discman gekauft und ihre Mutter war dahinter gekommen, und hatte auch noch eine CD darin gefunden, die ihr absolut nicht zusagte. Beides war in der Jauchegrube gelandet. Seither war ihr Verhältnis zu ihrem Vater abgekühlt. Sie war mit ihrem Leben in Fairfield unzufrieden und als sie merkte, dass sie nicht die einzige war freundete sie sich mit Jerry und den anderen an. Daran dachte sie, als ihre Mutter sie zu ihrer Lesestunde rief.
Am nächsten Morgen fuhr ihr Vater sie und Esra zur Schule und holte sie auch wieder ab. Er fuhr sofort zur Polizeiwache und der Sheriff bestand darauf, dass sie sich bei dem Polizisten entschuldigen müsse, der hinter ihr hergelaufen und eingebrochen war, und sich dabei ein paar Knochen gebrochen hatte. Ihr Vater fuhr direkt mit ihr zum Madison Medical Center wo der Polizist lag. Mit ihrem Vater ging sie hinein, sie wollte den Besuch würdevoll und so schnell wie möglich hinter sich bringen.
Die Buchbeschreibung: Nebraska, Anfang der Neunzigerjahre: Sheridan Grant lebt mit ihrer Adoptivfamilie auf einer Farm inmitten von Maisfeldern. Sie leidet unter der Eintönigkeit des Farmlebens und dem strengen Regime ihrer Adoptivmutter, die der hochmusikalischen Sheridan sogar das Klavierspielen verbietet.
Zum Glück gibt es den Farmarbeiter Brandon, den Rodeoreiter Nick und den Künstler Christopher, die Sheridan den Hof machen und sie davor bewahren, vor Langeweile zu sterben. Bis in einer Halloween-Nacht etwas Furchtbares passiert. Nun erweist sich, wem Sheridan wirklich vertrauen kann ...
Die LP ließ sich leicht und flüssig lesen. Und sie hat mich sehr neugierig gemacht. Wie wird es Sheridan weiter ergehen? Und was hat es mit dem furchtbaren Ereignis in einer Halloween-Nacht, die in der Buchbeschreibung erwähnt wird, auf sich? Ich möchte dieses Buch gerne vorablesen und würde mich über einen Gewinn riesig freuen.