Fesselnder Einstieg

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kimvi Avatar

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Da ich bisher alle Taunus-Krimis von Nele Neuhaus gelesen habe, öffnete ich gespannt die Leseprobe zu "Sommer der Wahrheit". Die Erzählung beginnt 1994 und beschreibt den Tag, an dem Sheridan Grant zum ersten Mal im Gefängnis landet. Da die Geschichte in der Ich-Form, aus Sheridans Sicht, erzählt wird schlüpft man quasi in ihre Haut. Bei Erzählungen in denen die Ich-Form verwendet wird, ist mir immer sehr wichtig, dass ich mich mit der jeweiligen Person identifizieren kann und dass sie mir sympathisch ist. Das ist hier durchaus der Fall, denn Sheridan wirkt auf mich sehr sympathisch und ihre Handlungen nachvollziehbar. Sie hat andere Ansichten über ihren Freundeskreis, als ihre Adoptiveltern, aber das ist ja ziemlich normal. Die Jugendlichen tun ja eigentlich wirklich nichts Schlimmes und werden von der Polizei gejagt und regelrecht vorgeführt. Ich konnte gut nachvollziehen, dass Sheridan nicht einfach stehen bleibt und sich verhaften lässt, sondern ihr Heil erstmal in der Flucht sucht.

Nachvollziehen kann ich auch, dass Sheridans Adoptivvater nicht begeistert ist, als er sie vom Revier abholen muss. Doch seine Reaktion halte ich für unangemessen. Kein Wunder, dass Sheridan so enttäuscht von ihm ist. Die Mutter scheint ja die wahre Herrscherin des Hauses zu sein und sie ist nicht gut auf Sheridan zu sprechen. Warum das wohl der Fall ist?

Mir ist der Einstieg in diesen Roman sehr gut gelungen. Auch unter dem Pseudonym Nele Löwenberg schreibt die Autorin so detailliert und intensiv, dass man sofort in den Bann der Geschichte gerät. Ich konnte problemlos in die Handlung eintauchen und mich mit der jungen Ich-Erzählerin identifizieren. Der Klappentext macht mich sehr neugierig auf den weiteren Verlauf der Erzählung. Was mag in der besagten Halloween-Nacht wohl geschehen?