Sommerödnis in Nebraska

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sago Avatar

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Von Nele Neuhaus habe ich trotz ihres hohen Bekanntheitsgrades noch nie etwas gelesen, umso neugieriger bin ich auf dieses unter Pseudonym erscheinende Buch. Der Stil der Autorin ist gewandt und flüssig und gefällt mr ausnehmend gut, allerdings wirkt es auf mich unfreiwillig komisch, wenn die Protagonistin Sheridan einen Polizisten in Nebraska als Beamten bezeichnet. Das kann wohl nur einer deutschen Autorin passieren und sollte spätestens das Lektorat rausfiltern. Etwas dem Beamtenstatus Vergleichbares gibt es in den USA natürlich nicht. Trotzdem hat mir die Leseprobe verblüffend gut gefallen. Verblüffend deswegen, weil ich die jugendliche Sheridan, die Ich-Erzählerin, recht unsympathisch finde. So lieblos ihre Pflegemutter auch sein mag, Sheridan kommt mir vor wie ein undankbares verzogenes Balg. Von wohlhabenden Leuten als Dreijährige adoptiert, lässt sie sich aus Langeweile mit zweifelhaften Freunden ein und trinkt in einer wegen Einsturzgefahr gesperrten Mühle. Dort wird sie verhaftet und hat so gar kein Mitleid mit em Polizisten, der sich ihretwegen mehrfache Knochenbrüche zuzieht! Wie wird sich Sheridan wohl noch entwickeln?