Wer ist Sheridan Grant?

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nadines_buecher Avatar

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Fairfield, Nebraska 1994: Sheridan Grant wird mit ihren Teenager-Freundinnen und -Freunden in einer stillgelegten Getreidemühle, die sie sich als Rückzugsort ausgestattet haben, erwischt und verhaftet. Für Sheridan, bei deren Flucht über das Dach der Mühle sich ein Polizist schwer verletzt, ändert sich das Leben nun schlagartig. Plötzlich erscheint ihr ihr Adoptivvater Vernon, Besitzer einer großen Farm mit 20 Angestellten, nicht mehr als ihr einziger Vertrauter und Förderer in der Familie mit fünf älteren Brüdern und einer strengen, religiös-fanatischen Mutter. Noch weniger als zuvor fühlt sie sich wohl inmitten der einfachen, nur für die Feldarbeit lebenden Leute mit ihrere musikalischen Begabung, ihrem Wissensdurst, ihrer Lust am Lesen, der Zugewandtheit der modernen Welt, Musik und Film sowie ihrer Sehnsucht die Maisfelder zu verlassen. Vergessen sind die wunderbaren Ausflüge mit ihrem Vater, das Trekkerfahren, das Fliegen mit der farmeigenen Cessna, sein Klavierspiel, seiner ihr zugänglichen Bibliothek, all die Dingen die sie von ihm gelernt hat, das Pferd das sie geschenkt bekam und mit dem sie turniere besuchte. Weggewischt von zwei bitteren Ohrfeigen und dem Verbot, sich mit ihren gleichgesinnten Freundinnen und Freunden, die laut Sheridans Mutter Gesindel sind, zu treffen.
Allerdings gewinnt man den Eindruck, Sheridans Vater stünde weiterhin auf ihrer Seite, wahrt nur die Fassade vor dem strengen Sheriff und seiner bibeltreuen Frau. Handelt es sich bei Carolyn, die der Sheriff kurz erwähnt, um Sheridans Mutter? War sie ihrer rebellierenden, freien Tochter ähnlich? Welche Entdeckungen wird Sheridan im Laufe des Sommers machen? Wird sie aus der ländlichen, langweiligen Idylle ausbrechen und was wird ihr zustoßen. Wird sie erneut ins Gefängnis kommen, da sie ihre Erzählung mit "der Tag, an dem ich zum ersten Mal in meinem Leben im Gefängnis landen sollte" beginnt?
Die Autorin erzeugt Spannung, indem sie ein junges Mädchen auf die Suche nach sich selbst und ihrer Vergangenheit bzw. nach Familiengeheimnissen schickt, das so gar nicht in ihr Umfeld passt in dem sie nach ihrer Adoption als kleines Mädchen landet.
Eindrücklich, authentisch und nachvollziehbar werden Charaktere und Umstände beschrieben, die sich hoffentlich nach und nach weiter entfalten und Sheridan einen Platz geben. Genau das Richtige für Sommerabende auf der Terrasse.