Mehr Schein als Sein....

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kaha38 Avatar

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Diese Geschichte handelt, wie am Cover ersichtlich, um Caro und ihren Vater. Beide hatten eigentlich eine liebevolle Beziehung. Vater Karl, der Caro verwöhnte und jegliche Selbstständigkeit absprach und Caro, die sich ständig in den Schatten gestellt fühlte und darum zur Alkoholikerin wurde. Die Erzählerin springt zwischen den Kriegsjahren und der Gegenwart, zwischen Karls Leben und seiner Sicht dazu bzw Caros Leben hin und her. Während sie es schaffte, mir Karl näher zu bringen, ist ihr dies bei Caro nicht gelungen. Caro, der es eigentlich an nichts fehlte, die aber nie fähig war ihre Wünsche zu artikulieren und den Menschen in ihrem Leben dadurch das Leben erschwerte. Die sich angefangen von der Mutter, bis zum Bruder über den Ehemann immer übergangen fühlte. Die erst eine Senioren WG brauchte, um zu erkennen wie schwer es ihr Vater in seiner kriegsgebeutelten Kindheit hatte. Die gerne andere verurteilt, selbst aber immer nach einem Grund zum unkontrollierten Alkoholkonsum gesucht hat.
Schön fand ich Karls liebevolle Beziehung zu seiner Mutter und seine Stärke, mit dem er sein Leben meisterte und sich eine solide Existenz aufgebaut hat. Auch das Ende fand ich ganz gut. Es blieb zwar offen, der Leser erfährt nicht worum es in den Versöhnungsgesprächen wirklich ging. Aber manchmal bedarf es ja auch nicht vieler Worte um Missverständnisse zu beseitigen.