Die "Eleganz" des Blutes

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schnuffelili Avatar

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Das Buch beginnt mit einem grauenvollen Mord. Das Opfer, eine Frau, wird an eine Wand genagelt, wobei sich natürlich gleich die Parallele zu Jesus am Kreuz aufdrängt, und erliegt ihren Verletzungen. Der Täter wird sehr kaltblütig, skrupellos und gefühlslos dargestellt, aber er scheint nicht wahllos zu handeln, denn er kannte die Frau von früher und hat alles bis ins letzte Detail geplant, obwohl der Leser die Andeutungen - wie zum Beispiel die extra für den Mord gekaufte, seltene Tapete - nicht gleich versteht. Jedoch gehe ich davon aus, dass es im weiteren Verlauf der Geschichte erklärt wird. Auch die beiden kurz eingeführten Personen (Kris und Tamara) werden sicherlich noch ihren Platz in der Geschichte bekommen.

Durch die Erzählweise (2. Person - "du") fühlt man sich selbst angesprochen, aber vielleicht weist es auch auf eine mögliche Schizophrenie des Mörders hin?! Trotzdem bleibt diese Art des Erzählens gewöhnungsbedürftig, denn man findet sich nicht so leicht in den Text rein und dadurch wird es erschwert, sich in einen Charakter hineinzuversetzen. Die Spannung weicht eher der Neugierde, wie die einzelnen Handlungsstränge miteinander verknüpft werden und wie sich das ganze Rätsel am Ende auflöst. Jedoch ist die Sprachwahl von Drvenkar sehr passend zur Atmosphäre - düster, klar, ungeschmückt und ehrlich.

Ich denke, dass diese spannende und erschreckende Geschichte Potenzial zu einem guten Buch hat.