Originelle Idee, ungewöhnliche Ausgangssituation

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annajo Avatar

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Die Leseprobe beginnt mit einem grausamen Mord, dessen Hintergründe dem Leser noch unklar bleiben. Aber etwas Persönliches scheint dahinter zu stecken. Im nächsten Kapitel wird der Journalist Kris vorgestellt, der gerade gefeuert wird und der vorher eine wahrscheinlich bedeutende Begegnung mit einer fremden Frau hatte. Bis zum Ende der Leseprobe sind die Handlungsstränge noch parallel und nicht verknüpft, obwohl der Erzähler bereits andeutet, dass sich die handelnden Personen bald begegnen werden.

Mich hat die Erzählperspektive nicht verwirrt, denn obwohl die Perspektive vom "du" zum außenstehenden Erzähler zu wechseln scheint, ist dies nicht so. Der Erzähler legt der Person, die "du" ist, lediglich die Geschichte dar, die in deren Abwesenheit stattfindet. Die Idee, die dem Klappentext entnommen werden kann, finde ich absolut originell. Die Ausgangslage, dass sich jemand Fremdes bei einem Mordopfer für dessen Qualen entschuldigen soll, läßt sicher auch Raum für moralische Überlegungen und doch gleichzeitig auf einen spannenden Krimi hoffen, in dem hoffentlich komplexe Hintergründe der Tat zu Tage treten.