Sorry von Zoran Drvenkar

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yvi2108 Avatar

Von

 

Vier Freunde - eine Idee

Zwei Freunde – das Ende einer Kindheit

 

["Sorry](http://www.amazon.de/Sorry-Zoran-Drvenkar/dp/3550087721/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1233209403&sr=1-1)" von Zoran Drvenkar ist ein Triller, der auch einen auch noch nach beenden nachdenklich zurücklässt.

 

Kurz zum Inhalt:

Vier Freunde, jeder mit eignen Problemen, gründen eine Firma mit dem simplen Namen Sorry. Sie wollen sich im Namen anderer entschuldigen. Was zunächst wie ein gelungener Plan aussieht, entpuppt sich als absoluter Albtraum für die vier. Das Geschäft läuft gut an, sie verdienen endlich mal das dicke Geld, von dem sie seit der Schulzeit träumen. Doch dann bekommen sie einen Auftrag, der ihr Leben für immer verändern soll.

Ebenso werden dem Leser zwei Jungen vorgestellt, die die besten Freunde sind, bis sie eines Tages zur falschen Zeit am falschen Ort sind und dort für einen von beiden das Ende seiner Kindheit kommt.

 

Stil:

Der Autor schafft es durch verschiedene Perspektivenwechsel, Zeitsprünge und eine außergewöhnliche Schreibweise den Leser gefangen zu nehmen und auch zu verwirren. Wie auch schon bei der Leseprobe, wusste ich zu Anfang auch nicht, was ich von dem Thriller halten sollte. Die DU-Form einiger Kapitel verschaffte zuerst den Eindruck, dass ich als Leser persönlich angesprochen werde: Mit weiterem Verlauf des Buches, klärt sich auf, was und wen den Autor meint. Man gewöhnt sich recht schnell an den außergewöhnlichen Schreibstil. Der Autor lässt dem Leser Freiraum für eigene Phantasien, in dem er nicht alles bis ins kleinste Detail beschreibt. In dem Buch wird nichts beschönigt. Opfer werden zu Täter, Täter zu Opfer.

 

Sorry ist ein außergewöhnlicher Thriller, wie ich ihn in dieser Form noch nicht gelesen habe. Der Spannungsbogen wird sofort am Anfang aufgezogen und hält sich konsequent bis zum Schluss auf einem hohen Level. Kurze und prägnante Sätze dominieren dieses Buch und der Leser wird durchgängig von einer düsteren und beklemmenden Stimmung begleitet. Dem Autor gelingt es auf geschickte Art und Weise die einzelnen Charaktere vorzustellen und die einzelnen Fäden, die sich durch die Geschichte ziehen, zum Schluss zu einem, für mich, schlüssigem Ende zusammenlaufen zu lassen. Der Leser wird durchgehend mit kleinen Informationen, die Mosaiksteinchen gleichen, gefüttert, die sich gegen Ende problemlos zu einem passenden und stimmigem Gesamtbild zusammenfügen.

 

Fazit:

„Sorry“ ist ein Thriller, der mich in seiner Art überrascht hat. Spannend, schockierend und direkt geschrieben. Sehr gefallen hat mir, dass der Leser gefordert wird. Der Autor wirft dem Leser Bruchstücke hin, die sich erst nach und nach zu einem Bild zusammenfügen. So kann der Leser selber Vermutungen darüber anstellen, wer der Täter ist, aus welchen Beweggründen er so handelt, wie er gehandelt hat. Und dann kommt es doch anders, als vermutet. Ein gelungener Thriller, der manchen Leser an seine Grenzen stoßen lässt. Wer Probleme mit dem Thema Kindesmissbrauch hat, sollte das Buch mit Vorsicht genießen „Sorry“ ist definitiv kein Buch für zart besaitete Leser.