Kurzweilig

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
marie aus e Avatar

Von

Eric Sanders hat es geschafft, endlich der Durchbruch. Er hat eine Rolle im Tatort bekommen und das Fernsehpublikum liebt ihn. Nur seine Frau teilt die allgemeine Begeisterung nicht so.
Als Eric beginnt, für seine neuen Fans auf Social Media aktiver zu werden, wird es unheimlich. Seine digitale Identität wird gestohlen und anfangs scheint es, dass Eric es schafft, die Kontrolle wieder zu übernehmen. Bis dann das digitale Grauen auch langsam in das reale übergeht. Irgendwann wird er aufgefordert, einen Mord zu gestehen und Eric muss sich zurück in seine Kindheit begeben. Alles Behauptungen eines Verrückten oder ist das vielleicht doch wahr?

Strobel spielt mit dem Identitätsklau im Internet und zeigt auf, wie gruselig sich das entwickeln kann und wie machtlos man letztendlich ist.
Man fühlt mit Eric und kann sich richtig gut in ihn hineinversetzen. Die immer absurderen Behauptungen und die Zeitreise zurück in Sanders Kindheit bauen die Spannung Stück für Stück auf. Ich fand sowohl den Spannungsbogen als auch die Grundidee gut, auch die Charaktere haben mir gut gefallen, sie waren alle überzeugend und glaubhaft.
Spaß hat mir auch gemacht, dass man hier gut Theorien entwickeln kann und Verdächtigungen aussprechen, auch wenn ich völlig danebenlag.

Das Buch liest sich ruckzuck weg, an zwei Abenden mit gar nicht so viel Zeit war ich "durch".

Einzig der Schluss bzw. die Auflösung hat mich nicht vollends überzeugt. Es war nicht unplausibel, hat sich für mich jedoch merkwürdig schal und nicht stimmig angefühlt. Ich bin gespannt , ob es nur mir so geht oder ob andere Lesende das auch so empfinden.