Netter Thriller für zwischendurch

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
thomasitom Avatar

Von

Mit "Die App" hat mich mein erstes Buch von Arno Strobel direkt vom Hocker gerissen, und auch "Sharing" und "Offline" fand ich beide sehr spannend und toll geschrieben. Leider konnten mich seine letzten Werke aber nicht so sehr überzeugen. Dennoch habe ich mich auf "Stalker" gefreut und auf einen Thriller wie früher gehofft.

Der Schreibstil ist wie von Strobel gewohnt sehr flüssig und einfach gehalten. Man ist sofort in der Handlung und lernt den Protagonisten Eric kennen, der über Nacht durch seine Nebenrolle im Tatort berühmt wird. Durch diese Berühmtheit wird er aber auch mit den Schattenseiten konfrontiert: Jemand stiehlt auf Facebook seine Identität und vergrault seine Fans.

In der Hinsicht ist der Titel des Werks leider nicht optimal gewählt, denn ein Stalker ist das für mich nicht. Dennoch fand ich die Ausgangssituation spannend und ich bin dank des angenehmen Schreibstils nur so durch die Seiten geflogen, weshalb ich das Buch auch nach zwei Tagen durch hatte.

Die Story ging spannend los, was dann aber recht schnell nachgelassen hat. Außerdem war mir die Geschichte an vielen Stellen zu sehr konstruiert und sie hat sich nicht wirklich realistisch angefühlt – vor allem auch, da jeder Eric bei seiner "Reise in seine Kindheit" zu jeder Tages- und Nachtzeit unterstützt und selbst Fremde ihn ohne weiteres einfach so in ihr Haus lassen.

Leider bin ich auch nicht wirklich mit Eric warm geworden: Irgendwie war er mir von Anfang an nicht sympathisch und er ist die ganze Zeit recht blass geblieben, obwohl die Story aus seiner Sicht erzählt wird und man ihn als Leser in seinem Alltag begleitet. Und auch die anderen Charaktere bleiben sehr blass und sind bloße Komparsen.

Insgesamt ist "Stalker" ein netter Thriller für zwischendurch, der aber nicht an die Strobel-Werke von früher rankommt. Ich gebe die Hoffnung aber noch nicht auf, dass mich ein Buch von ihm endlich mal wieder so richtig umhauen wird. 😬