Starters

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Seit über einem Jahr verstecken sich die 16 jährige Vollwaise Callie ihr  7jährigem Bruder Taylor und der noch minderjährigen Freund Michael in alten Häusern vor den Marshalls. Diese wiederum möchten die jungen Herumtreiber in ein Heim überführen.

In den Staaten gab es einen verehrenden Krieg der über die Pazifikküste mit Biowaffe geführt  wurde. Pilzsporen vernichteten  die gesamte Generation der Eltern, da diese aus Rücksicht auf die Kinder und Großeltern nicht geimpft wurden,  auslöschte. Übrig blieben die Starters und die Enders. Verwaiste Starters werden in Heime abgeschoben und sind mehr oder weniger der Willkür der Enders ausgesetzt, die wiederum mit einem langen Leben gesegnet sind, sie können 100 bis 200 Jahre alt werden, und sie wollen auf nichts verzichten. Eine dubiose Firma bietet den rüstigen Senioren die Aussicht für eine gewisse Zeit den Körper eines Starters zu steuern und so ein paar Tage Jugend neu zu erleben. Auch Callie hört von der „Body Bank“ und da ihr Bruder schwer lungenkrank und sie und er fast am Verhungern sind bewirbt sie sich bei dieser Firma. Diese nimmt sie sofort begeistert auf. Ein paar kleinere Schöhnheitseingriffe sind noch notwendig und dann kann Callie „vermietet“ werden. Drei Mal steht sie den Enders jetzt zur Verfügung und die ersten beiden Male läuft auch alles regelrecht. Sie schläft ein und wacht nach der vorher bestimmten Zeit wieder auf. Doch beim dritten Mal ist alles anders und Callie wacht nicht nur zwischendurch auf, sondern sie kann mit ihrer Mieterin sogar reden. Doch was diese ihr erzählt ist so unglaublich, dass Callie sich fragen muss in welch ein Strudel sie gerade gerät, und ob es ihr gelingt ihr eigenes Leben wieder zurück zu bekommen.

 

Der Autorin bescheinige ich einen flüssigen, schnellen aber auch sehr spannenden Sprachstil. SiFi-Romane gehören nicht ganz zu meinem bevorzugten Genre. Ihr Werk hat mich dennoch positiv überrascht. Die Umsetzung ihrer Idee einer möglichen Zukunft nach einem Biowaffen-Anschlag ist ihr sehr gut gelungen. Der Traum von der ewigen Jugend wird wohl so lange bestehen wie wir Menschen die Erde bevölkern, und ich kann mich ganz gut auch in die Protagonistengruppe der Enders hineinversetzen, eine schöne Vorstellung  und Traumverwirklichung die die Body-Bank dort anbietet ,aber mit einer besonderen Tücke den Startern gegenüber. Die Spannungsbögen sind so gut erzeugt, so dass ich das Lesen des Buches nur  ungern und durch Zwangspausen unterbrochen habe.

Die Charakterzüge der jungen Callie sind sehr gut herausgearbeitet. Ein junges Mädchen, das mit dem Verlust seiner Eltern kämpfen muss und sich nebenbei noch um den kleinen Bruder kümmert. Auch wenn man mit 16 schon „groß“ ist, wie eine erfahrene Erwachsene agiert man nicht, und daher erklärt sich die Widersprüchlichkeit in ihren Handlungen dies wiederum ist aber sehr glaubwürdig. Ein bisschen dick aufgetragen fand ich lediglich die Assoziationen zu dem Märchenklassiker „Aschenputtel“ bezüglich der kleinen Romanze mit Blake.

 

Gefallen haben mir einige technische Details im Roman, wir werden laut Price zwar immer noch mit Handys telefonieren aber jetzt einen Airscreen statt eines PC‘s haben. Das ist auch der Aspekt der mir gefällt, die Autorin begeht nicht den Fehler, wie viele andere vor ihr, dass sie wirklich alles utopisiert.

Alles in allem finde ich dieses ein sehr gelungenes Debüt trotz einiger Schwächen bezüglich der Handlung. Mir fehlte eine etwas genauere Zeichnung des Krieges, auch die große 3. Gruppe die die derzeitige Bevölkerung der Staaten ausmacht ist mir zu dünn beleuchtet. Wer sind die Renegaten und wie fügen sie sich in die Gesamtbevölkerung ein? Man erfährt von ihnen nur dass sie mit Vorliebe stehlen. Und damit komme ich eigentlich zum Hauptpunkt meiner Kritik. Gegen ein bisschen „Denglisch“ habe ich an sich nichts, aber wenn Bücher schon übersetzt werden, sollte man dies doch etwas konsequenter tun. Es gibt für Starters, Enders und Renegaten und die vielen anderen unübersetzten  englischen Wörter doch auch bestimmt ein deutsches Äquivalent?