„Was, wenn…?“

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„Der israelische Historiker Yuval Noah Harari vertritt die These, dass der Mensch deshalb zum mächtigsten Geschöpf auf Erden geworden ist, weil er über Vorstellungsvermögen und die Fähigkeit, Geschichten zu erzählen, verfügt und weil er sich fragen kann: „Was, wenn?“ Und genau das hat Rob Hopkins, der Autor des Sachbuches „Stell dir vor…“ und Mitbegründer der Transition-Towns-Bewegung getan. Er hat sich gefragt, was es braucht, um die negativen Zukunftsvorhersagen abzukehren und an ihrer Statt ein lebenswertes Gesellschaftskonzept zu begründen. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es jedoch vieler Schritte. Und diese legt uns Rob Hopkins in seinem Buch vor. In acht Kapiteln zeigt und erläutert er dem Leser die elementaren Komponenten für das Gelingen einer positiven Bewegung hin zu einer besseren Welt.

So zeigt er uns, dass das freie Spielen in der Kindheit die Basis dafür bietet, dass man als Erwachsener über Fantasie und Vorstellungsvermögen verfügt. Die Fantasie ist wiederum, wie Rob Hopkins uns verdeutlicht, unser wichtigster Verbündete gegen die Angst und somit von elementarer Wichtigkeit für unsere mentale und physische Gesundheit. Weiterhin ist die Natur der Grundstein und Nährboden für unsere Vorstellungskraft – je mehr wir in der Natur verweilen, desto glücklicher und schöpferischer sind wir. Verbringen wir jedoch wenig Zeit in der Natur, verkümmert unser Geist. Denn was tut der heutige Mensch oftmals stattdessen? Genau, er sitzt vor dem Handy, Laptop oder Computer. Die Social Media rauben unsere Aufmerksamkeit und damit eines unserer wichtigsten Güter – unsere Lebenszeit. Rob Hopkins ruft dazu auf, dass wir unsere Aufmerksamkeit zurückgewinnen. Auch das Schulsystem gehört reformiert, so der Autor von „Stell dir vor…“, denn nur wenn die Vorstellungskraft junger Menschen gefördert wird, können Menschen heranwachsen, die Problemlösungsansätze entwickeln können. Deswegen braucht unsere Gesellschaft auch so genannte Geschichtenerzähler, die uns mit ihrer Kunst beflügeln. Nicht zuletzt braucht es auch fantasievolle Politiker, bei deren Entscheidungsfindung die Einbildungskraft eine ausschlaggebende Rolle spielt. Das sind die Grundpfeiler für eine glückliche Gesellschaft und eine bessere Welt. Ich habe die wichtigsten Thesen des Autors hier grob zusammengefasst, doch wer sich eingehender mit dem Thema beschäftigen möchte, der sollte unbedingt zu „Stell dir vor…“ greifen. Es ist ein Buch, das gute Denkanstöße liefert und von positiven Entwicklungen von überall auf der Welt berichtet. Es hat zuweilen seine Längen und Repetitionen, nichtsdestotrotz ist es ein lesenswertes Sachbuch. Und wer weiß, vielleicht verliebst du dich auch in diese beiden kleinen Wörter: „Was, wenn…?“