Still: Starke Literatur!

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signalhill Avatar

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Vom ersten Satz an schlägt Thomas Raabs "Still" ein wie eine Bombe. Hier hat ein Autor endlich einmal wieder große Literatur geschrieben, die an "Schlafes Bruder" oder "Das Parfum" erinnert. Man kann sich dem Bann nicht entziehen, muss immer weiter lesen.

Ganz wie bei "Das Parfum" beginnt auch diese Geschichte mit der Geburt des Protagonisten. Schon hier stimmt etwas nicht. Dabei hat man die ganze Zeit das Gefühl, man befindet sich nicht im Jahr 1982, sondern eher 1882, so intensiv klingt der Schreibstil und die Erzählung selbst viel älter. Wenn da nicht Sauna und Autos wären..

Dem späteren Täter scheint seine Abneigung gegen die Frauen schon in die Wiege gelegt. Das Dorf selbst scheint sehr altmodisch, auch hier denkt man eher an sehr vergangene Zeiten. Die Mutter legt am Ende das Kind in die Badewanne, möchte es wohl umbringen, aber ich denke, vielleicht wird sie dann eher ihrem Leben selbst ein Ende bereiten. Außer Johann hat sie nie Freunde gehabt, und ihr eigenes Kind verschmäht sie auch, dabei hat sie nichts falsch gemacht. Dass da die Vermutung der Dorfbewohner nahe liegt, sie hätte etwas falsch gemacht, ist klar.

Selten habe ich eine Leseprobe so schnell weg gelesen und bin noch atemlos vom Ende der Leseprobe. Klar, dass ich hier gern dabei sein möchte! Dieses Buch hat 5 Sterne verdient, und dabei wird es sicher auch nach dem Lesen bleiben!