Spannung von der ersten Seite an

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kasteinenecker Avatar

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Das Cover des Buches ist mir sofort aufgefallen, was auch mit der Farbe zu tun hat, die für einen Thriller mehr als passend ist und einen gewissen Gänsehauteffekt mit sich bringt.
Doch viel besser fand ich natürlich die Handlung und den Schreibstil, an den ich auch hohe Erwartungen hatte, wie ich zugeben muss.

Gleich das erste Kapitel ist mit Witz geschrieben aus Sicht einer vielleicht ein wenig ungerechten Figur, die aber genau deshalb authentisch und interessant wirkt. Ihre inneren Monologe und Gedankenstränge sind für mich als Leser besonders spannend im Kontrast zu den Dialogen gewesen und haben die Figur in ihrer Echtheit bestätigt. Nadine beginnt das Buch nicht nur mit ihrer Geschichte, sie baut auch gleich den Spannungsbogen auf, während der Leser mit ihr sympathisiert, vermutlich gerade weil sie nicht immer gut reagiert, sondern Fehler macht. Es wird spannend herauszufinden, weshalb sie das Opfer wurde und warum es so wichtig war, dass sie ihren Tod vorher verkündet.
Nadines Gegenspieler Iris erscheint mir bisher ein klassischer Antagonist zu sein, sowohl aus Nadines als auch Tibors Perspektive. Ich nehme an, dass ihr Wesen und ihre Verhaltensart Hintergründe hat, deren Aufklärung mich natürlich interessieren.
Die Figur Tibor war für mich bisher nicht ganz so leicht greifbar, aber umso mehr interessiert mich, was genau in seiner gemeinsamen Vergangenheit mit Nadine passierte und ob deren Tod etwas mit dem ehemaligen Liebesleben der beiden, vielleicht auch nur indirekt, zu tun hat. Er scheint eine emphatische Figur zu sein, der mich neugierig auf seine Fehler und Abgründe macht, auch wenn ich bis jetzt nicht erwarten würde, dass er direkt der entsprechende Täter der Geschichte ist.
Fina leitet die Ermittlungen, die in der Leseprobe nach einer Vernehmung mit Tibor enden und neugierig auf mehr machen.
Spannend fand ich auch, dass Tibor vor allem über Nadines Feinde spricht und nachdenkt, während Nadine ausschließlich ihre Fans im Kopf hatte. Ein weiterer Kontrast, der neugierig macht.

Insgesamt sind die Figuren vielversprechend, der Spannungsbogen bereits auf den ersten Seiten aufgebaut und man beginnt sogleich mitzurätseln und nach Hintergründen zu suchen. Für die weitere Handlung erwartet man sich als Leser logischerweise, dass diese Punkte fortgeführt werden und an der ein oder anderen Stelle möglicherweise Überraschungen warten, mit denen man nicht rechnet.