Ein Stalker? Ein Frauenjäger?

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clara_fall Avatar

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Zuerst wird der Leser mit Franziska Hoffmann bekannt gemacht. Sie fällt dem "Frauenjäger" ins Auge, weil sie ihn an eine graue Maus erinnert, und "sogar die Stimmen ähneln sich".Mit wem vergleicht er sie? Eine Herzattacke vortäuschend, kommt sie ihm als Krankenschwester zu Hilfe, was ihr jedoch zum tödlichen Verhängnis wird. Zwei Monate später taucht "er" vor Lara Simons neueröffnetem Cafè auf. Lara ist an ihrem großen Tag von Männern voller unterschiedlicher Absichten umgeben: Raffael - ihr Ex; sind seine Glückwünsche ehrlich gemeint? Torben - Gerichtsmediziner und ihr homosexueller Freund; warum glaubt er, dass ausgerechnet Lara die nächste ist, die sich das Frauen tötende Monster holt? Daniel - Kellner und schneller Trost nach Laras Trennung von Raffael; warum entpuppt er sich plötzlich als Macho, was seine sofortige Kündigung nach sich zieht? Als taffe Frau lehnt Lara Torbens Begleitung nach nächtlicher Schließung ihres Cafès ab, was sie aber kurze Zeit später bereut. Eine Reifenpanne treibt sie in die Hände eines "Taxifahrers" - das Monster, das sie bereits gut zu kennen scheint und sie als weiteres Opfer auserwählt hat. In letzter Sekunde kommt ihr Torbens Geschenk zu Hilfe und sie kann fliehen.

Leider beschleicht mich beim Lesen das Gefühl, dies ist eine Mischung aus aktuellen Bestsellern. Ich hoffe, Frau Winter verfolgt ein "sinnmachendes Ziel" mit ihrem Monster und die Story wird kein sinnloses Gemetzel. Im Vergleich zu ihrem ersten Buch ("Die Spur der Kinder") wirkt dieses hier nicht mehr so sehr wie ein Schulaufsatz. Ihre Formulierungen wirken nicht mehr so aufgesetzt und ohne jegliche Überraschungen. Manchmal entdeckt man sogar einen feinen Hauch von Humor. Etwas unglaubwürdig wirkt Laras Einsatz des Elektroschockers: Gerade erst geschenkt bekommen und schon voll einsatzfähig? Die LP weckt Erwartungen an die Kämpferin Lara, ob sie ihrem Ruf gerecht werden. Das Cover finde ich etwas zu harmlos gestaltet.