Der Mörder lauert überall

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enzian Avatar

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Berlin, im April 2005. Ein unbekannter Mann bringt eine Frau in seine Gewalt, die er zuvor verfolgt und beobachtet hat. Er wird die Frau töten.

Zwei Monate später begegnen wir Lara Simons in ihrem neu eröffneten Berliner Cafe. Wir lernen ihren Exmann Raffael sowie ihren besten Freund Torben kennen. Auch Lara wird von einem Unbekannten beobachtet, der sie wenig später entführt und mit einem Messer bedroht. Im letzten Moment gelingt es Lara zu fliehen. Für die Polizei ist schnell klar, dass Lara einem Serienmörder entkommen ist, der seine weiblichen Opfer brutal quält und mit einem Tranchiermesser tötet. Der Täter verwüstet Laras Cafe und lauert ihr in ihrer Wohnung auf. Noch einmal kann Lara gerettet werden, um einen hohen Preis.

Da auch das Leben ihrer kleinen Tochter Emma gefährdet ist, folgt Lara dem Rat der Polizei und begibt sich in ein Zeugenschutzprogramm.

Sechs Jahre später lebt sie auf der Insel Rügen unter einem anderen Namen und hat einen neuen Partner gefunden. Da ereignen sich plötzlich seltsame Dinge und wenig später gibt es auf der beschaulichen Insel eine Tote. Hat der Mörder Laras Spur gefunden? Kommissarin Sylvia Hausmann und ihr Kollege Magnus Kern, die den Fall in Berlin bearbeitet haben, begeben sich auf die Insel. 

Bald ist der Mord aufgeklärt, alles scheint für Lara in Ordnung zu sein. Da wird plötzlich Laras Tochter entführt und auch sie gerät auf der Suche nach Emma in Gefahr.

Wieder gibt es einen Verdächtigen, der Killer scheint gefasst zu sein. Doch ist Lara wirklich außer Gefahr?

 

 

Bereits der Einstieg in das Geschehen ist rasant, Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite garantiert. Das Buch ist in verschiedene Handlungsstränge aufgeteilt. So kommt auch der Täter zu Wort und schildert die Ereignisse aus seiner Sicht, begleitet von Rückblicken in seine Vergangenheit.

Durch die kurzen Überschriften, die Orte und Tage umfassen, werden die Handlungen übersichtlich und gut nachvollziehbar.

Hanna Winter baut geschickt verschiedene Verdachtsmomente auf, es kommt zu überraschenden Wendungen. Für mich war aber sofort klar, dass der Verdächtige nicht der Mörder sein kann und Lara sich erst recht in Gefahr befindet.

Die Autorin hat sich bemüht, die Charaktere ihrer Protagonisten herauszuarbeiten. Besondere Sympathie kann ich, Lara und ihre Tochter ausgenommen, jedoch für keinen empfinden.

Der Schreibstil ist flüssig und das Buch leicht und schnell zu lesen. Auch eine kurze Beschreibung der Landschaft Rügens fand Eingang in die Handlung.

Das erwähnte Zeugenschutzprogramm hat mich nachdenklich gestimmt. Es muss schlimm für den Betroffenen sein, mit dem bisherigen Leben abzuschließen und eine völlig neue Idendität anzunehmen. Ganz zu schweigen von der Frage, ob dadurch wirklich absolute Sicherheit garantiert ist.

Was mich an dem Buch gestört hat, sind die detailliert brutal beschriebenen Morde, wie auch überhaupt die Gewalt gegen Frauen.

Ansonsten ist dieser Thriller für jeden, der Spannung liebt, zu empfehlen.