Nichts besonderes

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nuca Avatar

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Wie ich bereits im Leseindruck geschrieben habe:

_Falls Daniel nicht der Täter ist, lässt die Autorin den Leser hoffentlich möglichst lange im Unklaren über den Täter. Aber ich fürchte, dass man den Täter bereits auf der Einweihungsfeier kennengelernt hat und das schränkt den Kreis der Verdächtigen bereits ein. _

Zum Glück lernt man den Täter nicht schon auf der Einweihungsfeier kennen. Eigentlich kam mir der erste korrekte Verdacht erst in der Mitte des Buches und ich habe den Gedanken schnell wieder verworfen. Bis zum Schluss lässt die Autorin den Leser rätseln. Das ist nicht schlecht. Leider erklärt der Täter auf den letzten Seiten einige Zusammenhänge, die so übertrieben kostruiert sind, dass es schon fast weh tut.

Leider wird dabei das klar, was ich schon beim ersten Auftauchen von Arne befürchtet habe. Es wird eine Figur in die Geschichte eingeführt, an die der Leser lange als Täter glauben kann, die aber im großen Zusammenhang schlussendlich eigentlich überflüssig ist. Ohne diese Figur hätte der Roman meiner Meinung nach besser funktioniert.

Hanna Winter hat sich an einem komplex aufgebauten Thriller versucht, aber sich leider verzettelt. So gut, wie ihre möglichen Vorbilder (Simon Beckett? Sebastian Fitzek?) ist sie noch lange nicht und es wird wohl auch noch eine Weile dauern.

Leider hat sie keinen Lektor hinter sich, dem inhaltliche Fehler auffallen.

**S. 277** : Der Nachbarsjunge Hendrik erzählt, dass er Emma mal  zusammen mit _der Frau Burlacher_ vom Reitstall abgeholt hat. Blöd nur, dass Frau Burlacher eine an Demenz leidende Seniorin in einem dänischen Altersheim ist, die nie in Erscheinung tritt, sondern die nur ein paar Mal von den handelnden Personen erwähnt wird. Der Junge meint hier eindeutig Emmas Mutter, die im wahren Leben Lara Simons heißt und als Decknamen Karoline Wöhler benutzt.

**S. 329** : Torben, Laras bester Freund heißt nicht _Toben_.

Ja, das sind Kleinigkeiten. Aber solche Kleinigkeiten schmälern meinen Lesegenuss.

Positiv hervorzuheben ist, dass das Buch sehr flüssig geschrieben ist und sich innerhalb kurzer Zeit lesen lässt.