Stirb

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Lara Simons hat sich endlich ihren Traum vom eigenen Café erfüllt. Die Eröffnungsparty ist ein voller Erfolg, versichert ihr immer wieder ihr engster Freund Torben, von Beruf Gerichtsmediziner mit Hang zur Glucke, Lara gegenüber. Er bringt ihr ein Geschenk zur Party mit, das diese mit einigem Befremden auspackt. Stunden später wird genau dieses ihr Leben retten und sie aus den Klauen eines Serienmörders befreien, der schon seit vielen Jahren in Berlin Angst und Schrecken verbreitet.

Die Freude über ihr Überleben währt nur kurz, von den zuständigen Kriminalbeamten Magnus Kern und Sylvia Hausmann wird ihr nahegelegt sich in ein Zeugenschutzprogramm zu begeben. Das bedeutet das Ende ihrer noch nicht einmal begonnenen beruflichen Selbstständigkeit, das Ende ihrer Vergangenheit, eine noch ungewissere weil nicht mehr selbst planbare Zukunft und natürlich die Verabschiedung von liebgewonnenen Freunden. Da sie aber nicht nur für sich sondern auch für ihre minderjährige Tochter Emma Verantwortung trägt, muss sie sich für diesen Weg entscheiden. Doch der Mörder lässt nicht locker, denn er hat eine sehr persönliche Rechnung mit Lara offen….

 

 

Hanna Winter ist für mich ein neuer Stern am deutschen Thriller Himmel.  Eine Autorin die mit jedem Buch wächst. „Stirb“ ist ihr zweites Buch, und im  Vergleich zu ihrem Debütroman „Die Spur der Kinder“ ist dieser sehr spannend mit teilweise schnellen Szenenwechsel und einer atemberaubenden Atmosphäre. Besonders haben mir die örtlichen Beschreibungen von Rügen gefallen. Da ich selbst viel Zeit während meiner Kindheit dort verbracht habe konnte ich mich schnell „zurechtfinden“. Die Wiedergabe des Dialektes der Rügener, also das dort vorherrschende „Fischerplatt“ ist nur im Ansatz gelungen.

Die Charaktere ihrer Protagonisten zeichnet die Autorin interessant und vielschichtig, ein wenig missfallen hat mir Laras Leichtgläubigkeit und die ständigen Anspielungen auf die sexuelle Orientierung des Gerichtsmediziners.

Bis zum Ende bleibt die mörderische Spannung erhalten, die Verdächtigen wechseln sich  mitunter so schnell ab, dass man Schwierigkeiten hat Freund von Feind zu unterscheiden. Dies ist, denke ich, durchaus so gewollt und an sich auch sehr interessant, nur zum Ende trägt Hanna Winter ein wenig zu dick auf. Deswegen gibt’s leider einen Stern Abzug.