Stirb - Hanna Winter

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cabotcove Avatar

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Hanna Winter´s Erstlingswerk „Die Spur der Kinder“ kannte ich nicht, aber mit „Stirb“ hat sie mich überzeugt, dass man sich ihren Namen durchaus merken sollte.

**Inhaltliches**

Der Leser wird im Prolog Zeuge, wie eine junge Frau verfolgt und umgebracht wird. Der Täter geht sehr grausam vor und hat sie anscheinend ausgiebig vorher ausspioniert.

Dann schwenkt das Geschehen zu Lara Simons, einer jungen Mutter, die sich ihren Traum vom eigenen Café in Berlin verwirklicht hat. Sie ist engagiert, sehr motiviert und scheint außer ihrem leicht aufdringlichen Kellner keine großen Probleme zu haben. Doch auch sie wird beobachtet. Der Täter hat sie längst als neues Ziel auserkoren... 

Er überfällt sie, doch sie kann dank des Einweihungsgeschenks ihres guten Freundes Torben – einem Elektroschocker – im letzten Moment entkommen.

Die Polizei vermutet einen Serienkiller hinter dem feigen Anschlag und Lara kommt mit ihrer Tochter ins Zeugenschutzprogramm.

 

**Zeitsprung / 6 Jahre später auf Rügen**

Lara heißt jetzt Karoline Wöhler und hat in Frank einen liebevollen Freund gefunden, in dessen Pension sie auch arbeitet.

Doch der Mörder hat noch lange nicht aufgegeben und verfolgt sie anscheinend auch bis nach Rügen...

 

**Mein Eindruck**

Hanna Winter schafft es mit ihrem zweiten Thriller „Stirb“, dass man von Anfang an mit Lara mitleidet und ihr jedes Mal sagen möchte, sie solle auf sich achtgeben. Die Geschichte ist flüssig und spannend erzählt, die Kapitel sind nicht allzu lang, so dass man auch mal eine Pause einlegen kann, wenn einen das Buch dann nicht doch zu sehr fesselt.

Die Protagonistin ist sympathisch, wirkt authentisch und auch die anderen Personen sind glaubhaft präsentiert. Gut fand ich auch, dass die Spannung nicht nachließ, auch wenn man dachte, man kann mal durchatmen jetzt. Die Autorin hielt ihr Tempo konsequent ein, ohne den Leser mit zuviel Details zu überfordern.

 

**Kritisches**

Das Cover fand ich dem Buch überhaupt nicht angemessen, viel zu seicht und nichtssagend.

Dasselbe gilt für den Titel, den ich selten unpassend gewählt finde. Da hätte man sicherlich eine bessere Lösung finden können..!

Die Hintergrundgeschichte der Kommissarin wurde zwar nur angedeutet, aber die hätte es meiner Meinung nach nicht wirklich gebraucht.

Auch das Ende (ohne zuviel zu verraten natürlich !) fand ich ein wenig vorhersehbar. Man hat einige Kandidaten für den Schuldigen/den Mörder, das hat die Autorin augenscheinlich anfänglich ganz gut gelöst, aber trotzdem hatte ich richtig getippt und war dann doch ein wenig enttäuscht, dass die Auflösung nicht überraschender war (obwohl es eine kleine Wendung gibt)...

 

**Ergo**

Ein solider, ganz gut geschriebener Thriller, der nicht mit zuviel Blut aufwartet, sondern eher auf den psychologischen Effekt der Angst abzielt.