Männliche "Helden" und weibliche Opfer

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naraya Avatar

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Medusa spürt schon als Kind, dass sie anders ist, als ihre Schwestern. Die Gorgonen Stheno und Euryale zogen sie auf, seit sie als Säugling vor ihrer Höhle abgelegt wurde. Natalie Haynes wirft mit ihrem Roman wieder ein neues Licht auf einen antiken Mythos. Die Schreckgestalten der Gorgonen werden bei ihr zu liebevollen Ersatzmüttern, die Medusa wie ihr eigenes Kind lieben, obwohl sie sterblich ist. Diese Sterblichkeit führt jedoch auch dazu, dass die Gorgonen eines kennenlernen, von dem sie bisher nichts wussten: Angst. Angst um das Leben ihrer kleinen Schwester.

Dass diese Angst nicht unbegründet ist, ist aus der griechischen Mythologie gut bekannt - ich bin gespannt, wie die Autorin diese Geschichte neu erzählt. Wichtig finde ich aber, dass der Fokus auf die Frauen gelegt und deutlich gemacht wird, dass hinter männlichen Helden eigentlich immer weibliche Opfer zurückbleiben.