Amerikanischer Traum?

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bluely Avatar

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Oder Geschichte und Geschichten aus und über L.A.

Von der Gründung einer Metrolpole erfahren wir in kurzen Notizen. Ehemals eine kleine Siedlung, bestehend aus gerade einmal 44 Personen, entwickelt sich das spätere L.A. im Laufe von nicht einmal zwei Jahrhunderten zur Weltstadt. 

Daneben kurze Lebensläufe bzw. Reflektionen verschiedenster Personen, die ihren eigenen Traum verwirklichen wollen oder einfach nur ein "normales" Leben führen möchten. Von einem jungen Paar, das vor der Brutalität des eigenen Elternhauses flieht, über einen Obdachlosen, der über Nacht alterte und weißhaarig wurde, bis hin zu einem Sohn nigerianischer Einwanderer, der hart für die Erfüllung seines Traumes gearbeitet hat und nun fast vor dem Ruin steht. Sie alle haben ein Ziel vor Augen - auch wenn sich das auf den ersten Blick nicht unbedingt erschließt.

Ich bin positiv überrascht. Selten musste ich meine Gedanken nach einer Leseprobe so lange ordnen um mich einigermassen ausdrücken zu können. Die einzelnen Schicksale, obwohl nur kurz vorgestellt, hängen nach und lassen die Gedanken rotieren. Einzig die fehlende wörtliche Rede wirkte ein wenig störend, weshalb ich auch nicht die volle Sternzahl vergeben habe. Dieses Buch ist sicher keine leichte Sommerlektüre, aber wer sich darauf einlässt, wird bestimmt mit einer anderen Sichtweise auf das Land der unbegrenzten Möglichkeiten belohnt.